Review

" They Live " ist nicht gerade eines von John Carpenters besten Werken, bietet aber eine sehr interessante Story an und hat auch den typischen Carpenter Flair. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte, welche dann Frank Armitage zusammen mit Carpenter zum Drehbuch umfunktionierte.
Mit Larry Franco fand man einen guten Produzenten, außerdem hat er schon öfters mit Carpenter zusammen gearbeitet. Besonders teuer war der Film eh nicht, schrammte vom Budget knapp am B-Movie vorbei, sieht aber dank Carpenters Regieleistung nie danach aus.
Vor allem gab er Ex Wrestler Roddy Piper eine Chance. Dies ist der einzige Film, mit dem er es in Deutschland in die Kinos geschafft hat. Und John Carpenter Film waren schon immer echte Kassenmagnete. Leider ist es um ihn heute sehr still geworden. Schade, denn er ist und bleibt einer der besten Regisseure.

Inhalt:
Bauarbeiter John Nada ( Roddy Piper ) zieht in eine andere Stadt um dort zu arbeiten. Dort lernt er Frank ( Keith David ) kennen. Eines Tages macht er eine grausame Entdeckung. Außerirdische sind unentdeckt auf der Erde und beuten den Planeten systematisch aus. Mit Hilfe einer besonderen Gehirnwäche merken die meisten Menschen gar nichts davon. Doch durch eine spezielle Sonnenbrille kann man sie sehen. John und Frank schließen sich somit einer Untergrundbewegung an, die den Kampf gegen die Außerirdischen aufgenommen hat. Doch den Aliens passt das gar nicht und sie machen gnadenlos Jagd auf Diejenigen, welche ihnen schaden könnten.

Allein die Story lohnt schon das Anschauen des Films. Vor allem die menschlichen Aspekte punkten. Ein Teil der Menschen ist das nämlich egal, sie arbeiten sogar mit den Aliens zusammen, weil sie dadurch höhere Gehälter bekommen und es ihnen viel besser geht. Die Aliens streifen durchs Universum und beuten einen Planeten nach dem anderen aus. Die meisten Menschen werden einer Gehirnwäsche unterzogen, oder befinden sich durch starke Signale in einer Art Trancezustand. Diese Signale werden aus einer riesengroßen Antenne abgesondert und diese gilt es zu vernichten.
Dabei baut Carpenter schon von Anfang an eine bedrohliche Atmosphäre auf. Der blinde Prediger im Park wo von den Thema redet, die Rede im Fernsehen, wo die Leute am Anfang nur nervt, bis es schließlich zum ersten Gefecht kommt. Wie immer arbeitet Carpenter auch unheimlich viel mit dem Score, welcher der Film mit brillanten Sounds untermalt. Der Score stammt wieder mal von Carpenter persönlich. Der Film spannt den Spannungsbogen stetig weiter, nur am Ende, als die Action dominiert, sackt Diese leider ab.

Teils hapert es hier etwas an der Umsetzung. Der Film ist zwar nie langweilig, kommt jedoch nur etwas langsam in Fahrt und am Ende geht alles zu schnell.
Dafür sind die Aufnahmen durch die Brille wirklich toll geworden und die versteckten Botschaften sind sehr kreativ. Die Aliens selber sehen mit ihrer verzerrten Fratze teils schön gruselig aus. Die Aufnahmen durch die Brille sind in schwarz weiss gehalten und erinnern stark an die 50er und 60er Jahre.
Obwohl Action nicht gerade Carpenters Ding ist, so bietet er jedoch reichlich an. Vor allem der Überfall der Polizisten auf die Kirche ist toll in Szene gesetzt. Daneben gibt es einige blutige Shootouts und Nada und Frank dürfen sich in einer langen Keilerei selbst den Schädel einschlagen.
Das Ende wirkt etwas überzogen, als Nada und Frank durch die Gänge laufen und alles abknallen was sich ihnen in den Weg stellt.

Carpenter versucht auch alles zu erklären und baut viele gesellschaftliche Werte mit ein, genau deshalb ist die Story auch so gut. Nur da ich kein Fan von fantastische Einlagen bin, stört mich so etwas wie das plötzliche Verschwinden der Außerirdischen. Durch ihre Armbanduhr können sie ein Loch öffnen, durch das sie jeder Zeit verschwinden können. Und auch die Aktion mit dem Beamen ist für mich einfach zu weit hergeholt, obwohl Carpenter dies noch halbwegs plausibel erklärt.

Roddy Piper passt sehr gut in die Rolle von John Nada. Er ist zwar kein Edelmime, aber trotzdem sympatisch und die Rolle kann man ihm durchaus abnehmen. Er ist halt mehr der Mann fürs Grobe und in der Action kann er sich auch richtig austoben.
Auch Keith David, welcher schon in " The Thing " mitspielte ist hier in einer Hauprolle zu sehen. Er verkörpert den anfangs sehr ungläubigen Frank. Doch er rauft sich schnell mit Nada zusammen. Auch er ist eine solide Hauptfigur.
Meg Foster arbeitet auch schon öfter mit Carpenter zusammen. Die teils eiskalte Rolle passt einfach zu ihr.

Fazit:
John Carpenter hat schon wesentlich Besseres bei uns abgeliefert, trotzdem ist " They Live " absolut einen Blick wert. Schon allein die Story kann überzeugen. Dazu gibt es wieder diese unglaublich intensive und bedrohliche Atmosphäre, welche von sehr ruhigen Sounds untermalt wird. Der Film braucht etwas um in die Gänge zu kommen, wartet aber später mit viel Action auf. Es wird sehr viel geschossen und gejagt und eine handfeste Keilerei gibt es auch. Das Finale ist etwas übertieben. Die Darsteller sind in Ordnung und reich aus, aber Edelmimen darf man keine erwarten.
Insgesamt auf jeden Fall einen Blick wert und ein gutes stück perfekte Unterhaltung.

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