Wir haben ja schon immer gewußt, daß es “Die” gibt…
Der Landstreicher Nada, verkörpert als eine Art tapsiger stille Bär von Roddy Piper, lebt mehr recht als schlecht in einer Großstadt Amerikas. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft hat sich vertieft, und Nada schlägt sich als Bauarbeiter durch, schlafen müssen er und eine große Zahl weiterer armer Menschen in slumähnlichen Hütten. Eines Nachts wird der Slum von einer großen Horde Polizisten dem Erdboden gleichgemacht und die nahe Kirche verwüstet. Nada durchstöbert deren Überreste und findet einen Karton mit Sonnenbrillen. Diese enthüllen ihm ein grausames Geheimnis: Außerirdische leben mitten unter den Menschen und beeinflussen diese durch stetige unsichtbare Werbebotschaften, die sich überall finden, selbst auf den Innenseiten von Zeitschriften. Trotz ihres schrecklichen Äußeren sind die Aliens gut getarnt und nur zu entdecken, wenn man die richtige Brille trägt. Gespeist werden all diese unterschwelligen Botschaften vom Fernsehsender Cable 54, dessen besondere Antenne sich Nada zu zerstören aufmacht.
Der Film funktioniert auf zwei Ebenen. Zum einen ist er ein recht guter Actionfilm, denn gerade zum Ende hin gibt es einiges an Schießerei, und hier und da ist auch ein Faustkämpfchen zur rechten Zeit dabei, indes die Explosionseffekte zum Schluß hin wahrlich schlecht gemacht sind. Aber als Actionfilm im Bereich der B-Movies kann der Film gut durchgehen, wäre dann aber nichts besonderes, im Gegenteil, denn die schauspielerischen Leistungen sind nicht atemberaubend. Und auch die Musik, die wieder einmal von Carpenter selbst kommt, stellt in ihrer dumpfen Monotonie auch kein Highlight dar.
Die zweite Ebene aber, die der Kritik an der uns alle umgebenden Werbung und Konsumwelt, hebt den Film vom Durchschnitt ab. Was wäre denn, wenn die großen Unternehmen unserer Tage nicht anders vorgingen, uns alle mit dauernden kaum wahrnehmbaren Botschaften berieseln? Was ist denn im heutigen Fernsehen der Stand der Dinge hinsichtlich Qualität und Anspruch? Da sollte man schon einmal darüber nachdenken, wenn man zwischen Verbotener Liebe, Werbung und Starsearch hin- und herschaltet. Ärgert man sich nicht dauernd über unerwünschte Mail oder Postsendungen, und wen stören nicht die Werbebeilagen in der Zeitung...an dieser Stelle ist zu erwähnen, daß der Autor dieser Review bei bester geistiger Gesundheit ist.
John Carpenter hat mit seinem Film etwas vorweggenommen, was wir hoffentlich nicht in der gebotenen Form erleben müssen. Subtile Botschaften aber sind überall, und was in der Werbung und beim Konsum beginnt, endet noch lange nicht in der Politik. Es müssen nicht Außerirdische sein
( wenngleich Meg Foster keine Maske braucht, um schlimmer als ein grausiges Alien auszusehen, huh, mit dem Gesicht...) wie hier in diesem in seiner Grundaussage heftigen Streifen, der tägliche Konsumterror, dem wir alle wissentlich ausgesetzt sind, ist völlig ausreichend. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, und wenn der Film das erreicht, gibt es berechtigte 7/10.