Der neueste Hypefilm von den Froschfressern, Frau gegen gnadenlosen Killer, Terror und Gewalt. Man kommt nicht umhin diesen Film mit "High Tension" zu vergleichen. Was auch durchaus beabsichtigt scheint.
Die Macher orientieren sich mehr als offensichtlich an Aja´s Hit.
Das erste Viertel schafft dies auch mehr als gelungen. Ruhige Kamerafahrten, ein hypnotischer elektronischer Score, Hochspannung und knallharte Gewalt. Der Film scheint sich zu einem terrorlastigen Kammerspiel der derberen Sorte zu entwickeln.
Doch spätestens wenn ständig irgendwelche gesichtslosen Figuren Sarahs Haus betreten (ihre Mutter, ihr Chef, 3 Bullen, ein Jugendlicher) nur um dem Zuschauer einen möglichst hohen und blutigen Bodycount zu bieten zeigt der Film sein wahres Gesicht.
Inside ist leider nix weiter als ein geschmackloser Exploitation Film, noch eine ganze Spur blöder und selbstzweckhafter als die oft kritisierten SAWs und HOSTELs.
Die Spannung geht zum Großteil flöten wenn das Kammerspiel zu Gunsten immer surrealer anmutender Gore Exesse über den Haufen geworfen wird.
Coole Ideen wie die "Baby Cam" (die das Ungebohrene Kind im Mutterleib erst als dritten Hauptprotagonisten zu installieren scheint) werden nicht weiter verfolgt oder genutzt. Die Killerin wird nicht weiter charakterisiert. Der "Twist", sofern das einer sein sollte, von Anfang an klar und überflüssig.
Enden tut das Ganze dann in einem geschmacksfreien, auf Provokation ausgelegten Metzger Finale, bei dem die Frauen zu Freddy und Jason mutieren und sich gegenseitig immer weiter zerstümmeln bis die Bude in Blut schwimmt.
Um der arthouse Kliente wenigstens ein paar Intepretationsansätze zu bieten die dem Gezeigten einen tieferen Sinn geben sollen gibt es dann noch Metaphorik aus dem 1. Semester Filmhochschule. Das Opfer trägt weiss, die Psychotante schwarz, die Wohnung ist in warmen Farben gehalten, den Titel "Inside" kann man sowohl auf das Eingesperrt sein als auch auf den Mutterleib beziehen blabla
Was den Film davor rettet zu einem Ärgernis zu werden ist letztlich dieser an High Tension geschulte Style in Sachen Optik und Akkustik, da kann den Franzosen niemand was vor machen. Natürlich wurden die Macher wie Aja dann auch gleich von Hollywood angeworben um zukünftig Remakes alter, kultiger US Horrorstreifen zu drehen.
Fazit:
Toll inszenierter, typisch farnzösischer Terrorfilm, bei dem der Terror allerdings mit zunehmender Laufzeit in Blut ersäuft wird und kaum noch ernstzunehmen ist.
Klar 2 Klassen unter "High Tension" und aufgrund des Finales auch nur für die Extrem-Gore Kliente befriedigend.