Erstmal vorneweg: Normalerweise mache ich um dieses Genre einen großen Bogen. Auch zu diesen Film habe ich mich erst überreden lassen müssen aber bereits nach fünf Minuten hatten sich alle Befürchtungen als unbegründet erwiesen. Persepolis (zu Deutsch: Persien) erzählt die Geschichte einer jungen Iranerin, die als Kind im Zuge der Revolution '79 von ihren Eltern zu ihrer Sicherheit nach Österreich ausgeflogen wird. Als sie als junge Frau wieder zurückkehrt ist nichts mehr wie es war.
Wie der Film den religiösen Fanatismus des Landes aus den Augen eines Kindes entwaffnent charmant demontiert ist schlichtweg unterhaltsam. Aber auch bittere bis tieftraurige Momente durchziehen die Handlung, sodass immer deutlich wird, wie schrecklich es für ein Kind ist, einen Krieg miterleben zu müssen. Auch in Österreich (wo wir Europäer ebenfalls unser Fett wegkriegen) werden die Probleme nicht weniger. Hier wird sich mit der Frage nach der eigenen Identität und Selbstfindung gefühlvoll auseinander gesetzt.
Visuell ist der Film beeindruckend umgesetzt. Aus dem sehr einfachen Zeichenstils haben die Macher wirklich alles rausgeholt, vor allem die vielen skurrilen Ideen lassen einen immer wieder schmunzeln.
Insgesamt ein äußerst unterhaltsamer aber auch sehr lehrreicher Film, absolut liebenswert und zutiefst human.