Vermeintlich schwule Feuerwehrmänner…06.05.2008
Chuck und Larry, Freunde seit vielen Jahren, arbeiten bei der Feuerwehr, ebenso seit vielen Jahren. Während Chuck bei den Damen Schlag hat, kümmert sich Witwer Larry um seine zwei Kinder. Aber die Pension und Lebensversicherung stünde den Kleinen nur zu, wenn Larry heiraten würde…es sieht indes schlecht aus, denn er hat den Tod seiner großen Liebe noch nicht verwunden. Das wiederum, lieber Leser, kann ich bestens verstehen. Die Lösung liegt auf der Hand: man heiratet einfach seinen besten Freund. Dumm nur, daß gewisse Behörden in Gestalt von Steve Buscemi die Sache anzweifeln, und viel dümmer noch, daß Chuck ausgerechnet in der das Homopaar vertretenden Anwältin seine große Liebe findet. Also muß die Sache auffliegen…
Aber da wir im amerikanischen Kino sind, gibt es natürlich ein gutes Ende, welches hier aber so was von konstruiert und aufgesetzt wirkt, daß es den Genuß des Films fast konterkariert. Es ist ohnehin schon erstaunlich, daß man sich im Komödienfach dem doch recht ernsten Themas des Schwulseins in einer Männerdomäne widmet, ohne wirklich peinliche Witze anbringen zu müssen. Das liegt möglicherweise auch an den beiden Hauptdarstellern, die fernab jeglicher Albernheit ihre Rollen ausfüllen, was man bei Sandler so nicht erwartet hat. Natürlich offenbaren sich schnell auch noch andere Feuerwehrler, aber das ist für das kitschige Ende auch absolut nötig.
Dennoch ist der Film wirklich sehr lustig, und wüßte man es nicht schon, so ist hier wieder der Beweis geführt: die Deutsche Synchronisation ist einfach schlecht. Angesichts des Bildungsstandes unseres hiesigen Nachwuchses und der Bequemlichkeit der älteren Generation werden wir aber niemals in den Genuß kommen, Filme im Original im Kino sehen zu können, außer in Spätvorstellungen im kleinsten Saal. Doch dies nur als kleine pisa-politische Randbemerkung…sicher wimmelt es zum Teil auch von Klischees, und warum Larrys Sohn auch ein wenig tuntig sein muß, wissen nur die Autoren. Man will sich halt nicht festlegen, und so git es einen Kessel Buntes zu sehen, aus bekannten Witzchen bestehend, aber auch aus sehr amüsanter Situationskomik. Wäre das dumme Ende nicht und die völlig übertriebene Hochzeitszeremonie, dann wäre auch noch mehr drin gewesen, so aber nur rosa gefärbte 8/10.