Review

kurz angerissen*

Die neuseeländische Flagge flattert stolz im Wind und versucht als „blood spangled banner“ Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die Cookstraße wird zum Zielobjekt eines lebensmüden Stunts erklärt. Sie verbindet zwar nur die beiden Hauptinseln des Landes, ist für einen Sprung jedoch eine Herausforderung von komödiantischem Ausmaß und darf als Symbol für die Ambitionen der hochmotivierten Filmemacher verstanden werden, vom Rest der Welt bemerkt zu werden – was nur funktioniert, wenn man völlig über sich hinauswächst.

Gewöhnungsbedürftig ist der aufdringliche Indie-Look mit seinen unangenehmen Close-Ups und unvorteilhaften Bildausschnitten zunächst dennoch, die Gags bisweilen sehr rustikal. Thomas Danneberg passt typenbedingt nicht unbedingt auf den Antagonisten, dominiert die Synchronisation der fernländischen Heldenfolklore jedoch mit einem klarem Rainer-Brandt-Touch, der nach einigen Minuten der Irritation durchaus Spaß macht.

Das gilt auch im Ganzen für den Film. Der Mix aus Splatter und Heimatmelodram mit Dumpfbackenhumor entwickelt erst mit der Zeit seinen Charme, startet dann aber mit dem Underdog-Appeal nach Art von „Cool Runnings“ durch.

Das Stunt-Thema wiederum verpflichtet zur Action, die teuer werden kann, wenn sie gut aussehen soll; Chris Stapp lässt sich jedoch einiges einfallen, um mit wenig Budget ein Maximum an Getöse zu fabrizieren, inklusive fieser Knochenbrüche und Amputationen. Dass die Seifenkisten in Sachen Design nach Selbstbastelkurs für Viertklässler aussehen, ist dabei ein Stück weit gewollt. Es zählt nur, wie man damit abhebt.

*weitere Informationen: siehe Profil

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