Van Damme darf wieder ran…07.03.2009
Jahre nach dem ersten Einsatz als untoter Soldat ist Luc Deveraux Ausbilder bei den neuen Universal Soldiers. Das Projekt läuft prima, Luc hat eine Tochter, die Frau ist gestorben – ein cleverer Kniff, um eine Gage einzusparen, da hat sich der Autor echt was einfallen lassen. Luc ist nun ein Mann wie Du und ich, der einfach nur seiner Arbeit nachgeht und ein Kind großzieht. Doch natürlich geht etwas schief. Das neue UniSol-Program wird von einem Supercomputer namens Seth betreut und gesteuert, die Krieger haben einen entsprechenden Chip implantiert, der dies ermöglicht. Dumm nur, daß die Army das Programm stillegen will, Seth dies aber mitbekommt. Und wer läßt sich schon gerne abschalten…ist ja fast so, wie in der Wirtschaftskrise seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Also übernimmt Seth das Kommando, und der einzige, der die UniSols samt Seth aufhalten kann, ist natürlich unser famoser kleiner Belgier. Schön, daß man zudem neben den normalen UniSols auch noch ein Folgemodell installiert hat, in welches sich der Computer hinein miniaturisiert…da macht das Kämpfen gleich noch mal so viel Spaß.
Und natürlich ist auch wieder eine Reporterin dabei, die nur zufällig am Schauplatz ist und sogleich alles wissen will, sich an Luc hängt wie die sprichwörtliche Klette und irgendwie nervt. Macht ja nichts, das kennen wir ja schon vom Original. Dumm aber nur, daß die Laufzeit des Films eh schon recht kurz ist und somit wertvolle Filmzeit mit Weiberkram verschwendet wird. Es dauert also ein Weilchen, bis die Action in Gang kommt, so etwa ab der Hälfte des Films. Aber das kennen wir ja aus diesem Genre auch nicht anders, es bedarf halt eines Liebchens, welches der Held am Ende des Tages in die Arme nehmen kann. Lustig hierbei: Die Geschichte des Films trägt sich in etwa binnen vier Stunden zu, so will man es uns weis machen. In dieser Zeit aber schafft es Luc, die Reporterin zu seinem Lovepet zu machen, eine Kneipe aufzumischen, in einem Krankenhaus nach dem Rechten zu sehen, einen Hacker aufzusuchen und sich immer wieder mit den UniSols herumzuprügeln.
Danach hat der Mann doch auch wirklich eine Pause verdient, oder? Es ist also schon eine schwachbrüstige Geschichte, die uns hier erzählt wird, aber der Fokus liegt wieder einmal ganz deutlich auf der Actionseite. Und davon gibt es in der Tat reichlich: Faustkämpfe, Feuergefechte, fette Explosionen, mit sauberer Musik von Skold, Static X und anderen Industrial- bzw. Metalkapellen. Aber reicht das, um den Film zu van Dammes Highlights zu zählen? Ich denke nein, der Belgier hat vor 1999 allerhand gute Filme gedreht, aber nach diesem Streifen hier ging es rapide bergab. Es scheint, als habe man einen Kassenerfolg herausgekramt, um noch mal schnell ein paar Taler zu verdienen, denn man merkt dem Film schon an, daß er hurtig gedreht wurde – aber auf der Actionseite sehr sorgfältig. Da wird wohl das Budget hineingeflossen sein…nun ja, der Film ist für den Actionfreund gemacht, hat seine guten Seiten, aber leider auch einiges an Schatten – dennoch knappe 7/10.