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Dies ist also nach 2 Billig-Fortsetzungen der offizielle Neuaufguss von „Universal Soldier“. Schade nur, dass dieser den beiden TV-Movies in Sachen kruder Story und unfreiwilliger Komik in nichts nachsteht. Aber was sollte man bei „Universal Soldier – Die Rückkehr“ auch Großes erwarten? Roland Emmerich (der Regisseur des Original-Films) weg, Dolph Lundgren im ersten Teil gestorben, nicht einmal Ralph Moeller („Gladiator“) wurde wieder verpflichtet – nur Mr. Van Damme und der spielt so routiniert mimisch begrenzt und schlagkräftig wie immer.

Zur Story: Super-Computer S.E.T.H., welcher die Universal Soldiers kontrolliert, ist außer Kontrolle geraten und läuft Amok. Nur Luc Deveraux (Jean-Claude Van Damme), selbst ein ehemaliger UniSol, kann ihn noch stoppen…

Hört sich ziemlich substanzlos an? Ist es auch. Diese Minimalstory wurde mit zahlreichen mäßig inszenierten Fights und viel Geballer zu unsäglichen Hardrock-Klängen angereichert, die allerdings durch die begrenzten Fähigkeiten von Regisseur Mic Rodgers bei der Actionchoreografie nicht so recht überzeugen wollen. „Universal Soldier – Die Rückkehr“ ist bis dato seine einzige Regiearbeit und wird es angesichts dieses mittelgroßen Desasters wohl auch noch lange Zeit bleiben. Auch das Drehbuch ist bar jeder Logik, bedient jedes Klischee und wirkt überkonstruiert: Natürlich können sich Computer in Menschen verwandeln, natürlich gibt`s eine Ein-Mann-Armee, natürlich durfte eine Frau – gern genommen: die sensationsgeile Reporterin – an Lucs Seite nicht fehlen, die dann gleich, bedingt durch ungünstige Umstände, mit ihm auf der Flucht vor fiesen konturlosen und mordenden UniSols durch den Gebäudekomplex hechelt. Und natürlich spielt ein enttäuschter Ex-Angestellter eine nicht unwesentliche Rolle – so gesehen haben sich die Drehbuchautoren nicht gerade mit Originalität bekleckert. Damit das nicht so sehr auffällt und der Film noch eine abendfüllende Länge erreicht, wurde eben geballert und gekloppt bis der UniSol-Arzt kommt – das ist so monoton, dumm und langweilig, dass es den Zuschauer schnell gehörig auf den Senkel geht. Ebenso verhält es sich mit der nicht vorhandenen Charakterzeichnung (na gut, der obligatorische treu sorgende Vater – aber der zählt mal nicht) und den unmotivierten Explosionen. Zwischendrin gibt es dann noch die in zweitklassigen Actionern oft inhärente unfreiwillige Komik – hier in Form der miesen Schauspieler inklusive des Prügel-Belgiers Van Damme, des Computers in UniSol-Menschengestalt (darf nur grimmig gucken und kloppen: Michael Jai White; „Spawn“) sowie des etwas kräftigeren UniSols Romeo. Letzterer gibt schon mal solche Sprüche von sich wie „Weibliches Wesen entbehrlich“ oder (als er von einem Dach herunter springt; ich zitiere wörtlich) in gleichgültigen Tonfall: „Scheiße“.
Auch wenn das – wie ich finde – großartige Original von 1992 so seine Schwächen hatte: so eine blödsinnige „echte“ Fortsetzung wie diese hat es nicht verdient.

Fazit: „Universal Soldier – Die Rückkehr“ ist trashig ohne Ende, aber nur bedingt unterhaltsam. Während der zahlreichen Muskel-Spiele wurde auch das letzte bisschen Hirn und Logik aus dem Film herausgeprügelt. Eine martialische Action-Orgie, die jedoch nicht so recht in Fahrt kommen will und der man sowohl bei Inszenierung, Drehbuch als auch Darstellern nur das Prädikat „ungenügend“ attestieren kann.

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