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Der Serienkiller als Karrierekiller (Böhm und Powell). Nach heutigen Maßstäben ist es schier unbegreiflich, dass dieser Film einmal für skandalös und anstößig gehalten wurde - und das, nachdem ihn die Zensur bereits zuvor in die Mangel nahm. In seiner jetzigen wieder halbwegs komplettierten Fassung, in der trotzdem jeder Frauenmord nur zaghaft angedeutet wird, ist er immer noch überraschend harmlos. Zu viele Momente, die einst als verstörend empfunden wurden, wirken auf den heutigen Betrachter konstruiert und entsetzlich altmodisch dargestellt. Für mich ist PEEPING TOM, anders als PSYCHO, schlecht gealtert und so überholt wie die Fotografietechniken und Super 8 Kameras, die ständig Teil seines Geschehens sind. Soll nicht heißen, dass ich ihm den Status des Voyeurismus-Klassikers mit Freud'schen Motiven (als Kind Misshandelter wird zum gestörten, beziehungsunfähigen Sonderling) abspreche.