Review
von Cineast18
Mehr als zehn Jahre nach seinem letzten Einsatz als John McClane muss Bruce Willis zum vierten Mal ran: Diesmal wird er unvermittelt in einen Krieg mit Cyber-Terroristen verwickelt, die mit modernster Technik die Computersysteme der Vereinigten Staaten lahmlegen - gewaltiger Sachschaden und reihenweise Tote inklusive.
Tatsächlich gelingt es Regisseur Len Wiseman nahezu perfekt, einen Spagat zwischen einer Story, die sich an die inzwischen hochtechnisierte Gesellschaft anpasst, und krachender altmodischer Action einzugehen. Wilde Schießereien und Verfolgungsjagden, gewaltige Explosionen und spektakuläre Stunts - der vierte Teil der vielleicht berühmtesten Actionfilm-Reihe der Filmgeschichte trumpft mit bombastischen Actionsequenzen auf, die ganz im Stil der alten Filme gehalten sind und zumeist ohne Superzeitlupen oder übermäßigen Einsatz von Spezialeffekten auskommen. Das alles wird mit einer furiosen, sehr dynamischen Kameraführung eingefangen, die zwischendurch (ganz im Unterschied zu postmodernen Krachern wie "Crank") auch mal ein wenig Zeit zum Luftholen lässt.
Hinzu kommt natürlich Bruce Willis, der hier beweist, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. So cool wie eh und je, stets mit einem lässigen Spruch auf den Lippen, läuft er durch den Film und inszeniert sich einmal mehr als unbesiegbare Ein-Mann-Armee. Das Prinzip mag beinahe verbraucht sein, die Umsetzung ist in diesem Falle aber voll und ganz gelungen.
Angesichts all dieser inszenatorischen Souveränität stören auch einige Patzer nicht unbedingt: Weder die hollywoodtypischen Logikfehler, eine ganze Reihe äußerst unrealistischer Stunts, einige unnötig zynische Gewaltszenen noch ein vor allem gegen Ende des Films aufkommender Hauch von altbekanntem amerikanischem Helden-Patriotismus vermögen den Spaß an der reinen Zerstörungsorgie allzu sehr zu vermindern. Letzten Endes geht es bei Filmen dieser Art doch nur um gut inszenierte Action und Spannung - und die sind hier gegeben.
Insgesamt besticht "Stirb langsam 4.0" also mit einer stringenten Inszenierung, einem gelungenen Mix aus Humor und krachender Action und dem coolsten Genre-Helden überhaupt. Damit dürfte die Transfusion eines alten Motivs in moderne Zeiten geglückt sein.