Review

Stirb Langsam zum 4. - Ein Teil Zuviel!

Stirb Langsam 4.0 ist ein gutes Beispiel für ein in den Sand gesetztes Sequel, welches nur geschaffen wurde um dem aktuellen sentimentalen Retro-Trend einen weiteren Titel hinzuzufügen, und nebenbei Willis endlich mal wieder einen Film-Hit zu verpassen (was durch die Tatsache, daß dieses Projekt erst nachträglich in ein Stirb Langsam Teil transformiert wurde, untermauert wird).

Nur äusserst selten kam das Stirb Langsam-Feeling auf, mit dem der Film beworben wurde. Da hiess es "handgemachte Action und echte Explosionen, statt Computeranimierte Tricks!"

Das wurde auch in der ersten Hälfte des Films eingehalten..um es anschliessend wieder alles über den Haufen zu werfen.
Da klettert ein John McLane auf einem fliegenden Düsenjet (!!!) herum und fährt unter Raketenbeschuss einen LKW in Comicheld-Manier überzogen bis zum Geht-Nicht-Mehr... Selbst seine coolen Sprüche wirken da nur noch halbherzig.

Schmerzlich vermisst man auch Bonnie Bedelia als Holly McLane oder Reginald Veljohnson als Sgt. Al Powell. Zu wenig Tiefe wird dem Charakter McLane gegeben. Da hilft es einfach auch nicht mehr die eindeutigen Schwächen im Drehbuch mit noch mehr Action zu übertönen als in den bisherigen 3 Teilen. Darüberhinaus hat man um den Massengeschmack zu bedienen und vor Allem dem jungen Publikum eine Identifikationsfigur zu geben, ein Computer-Hacker-Bengel an Willis Seite geheftet, der in keiner Sekunde ein Ersatz für die angesprochenen und fehlenden alten Nebencharaktere ist.
Ein Fehler mag auch die Regisseurauswahl gewesen sein: Kein Action Meister wie John McTiernan oder Rennie Harlin, nein, Len Wiseman (Underworld).

Scheinbar hatte man all das Geld für Explosionen und Willis verpulvert, so dass nichteinmal etwas für bekannte/gute Co-Stars übrig war. Timothy Olyphant ist ein dermassen eindimensionaler Bösewichts-Stereotyp der einfach nur Langeweile verursacht.
Die Story fesselt leider auch nicht viel mehr. Das Thema hätte wesentlich mehr hergegeben, wie man in der Szene in der die Strassen-Ampeln manipuliert wurden erahnen kann.

Desweiteren stört der Look des Filmes mit seinen übertriebenen Farbfiltern etwas und passt einfach nicht in die Die Hard Landschaft..

Sicher ist Stirb Langsam 4 kein Total-Ausfall, nur wirkt er einfach nicht der ganzen Reihe zugehörig. Viel Potential wurde verschenkt. Leute , die die anderen Teile nicht kennen, mögen einen netten Abend haben. Ich jedoch war herb enttäuscht.

Der Film 16 Blocks (ebenfalls mit Willis) hat -gefühlt- mehr mit der Stirb Langsam Reihe zu tun als dieser Film hier..

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