Review

AUTSCH“ mag sich manch einer denken, wenn er „TEIL 4“ hinter dem bekannten Filmtitel erspäht. Die Fortsetzungs- und Neuverfilmungswelle forderte schon einige Opfer bei eingefleischten Fans des Erstlingswerks oder des Originals. Jeder kennt da sicherlich ein passendes Beispiel.

Zur DIE HARD Reihe kann man als Actionfan getrost „SAUGEIL“ sagen, selbst wenn man nicht absoluter Bruce Willis Fan ist. Die ersten drei Teile überzeugten durch ein gnadenlos martialisches Actionfeuerwerk der Superlative. Die Erfolgsgeschichte um den New Yorker Cop McClane (Bruce Willis), der Schwierigkeiten wie ein Magnet anzieht, nahm seit 1988 keinen Abbruch. Seit fast 20ig Jahren ballert und sprengt der Topcop die Bösewichter, sei es Gangster die 624 Mio. $ abkassieren, Terroristen die 200 Menschen im Flugzeug in den Tod schicken wollen oder einen raffinierten Verbrecher mit Hang zum Rätselraten, unbeschreiblich gut weg...Herrlich! Nun ist der vierte Teil um die McClane-Saga da...

STIRB LANGSAM 4.0

Storytechnisch bewegt man sich auf gewohntem Terrain:McClane rutscht mal wieder in einen Fall mit überdimensionalen Ausmaßen. Er soll einer Gruppe von Hackern das Handwerk legen, die am 4 Juli die komplette Infra- und Wirtschaftsstruktur der Vereinigten Staaten lahm gelegt haben. Oberhaupt der Hackerbrigade ist der Ex FBI-Informatikbeauftragte Thomas Gabriel (Timothy Olyphant). Da unser lieber McClane jedoch nicht viel Ahnung von EDV und Co. hat zieht er zur tatkräftigen Unterstützung den Hacker Matt Farrell (Justin Long) mit ins Boot. Als dann auch noch McClanes Tochter Lucy (Mary Elizabeth Winstead) von den Terrorhackern entführt wird, fährt der Cop harte Geschütze auf...

Wer meint das Willis in der Rolle des McClane an Dynamik, Charisma und Überzeugungskraft verloren hat, der irrt sich gewaltig. Der 52ig jährige rockt ohne Gnade!Die Kritik, dass Olyphant in der Rolle des Hackerbadboy blass wirkt, gemessen beispielsweise an Jeremy Irons (Stirb Langsam 3) ist nur zum Teil nachvollziehbar. Olyphant wirkt wirklich blass und verhalten, doch ist das die Intention von Len Wiseman (Underworld 1 & 2). Hier gilt es ein Klischee zu bedienen, wie Computerfreaks auszusehen haben. Bestes Exempel hierfür bietet Warlock (Kevin Smith alias Silent Bob). Wer Anspruch möchte und eine realitätsnahe Umsetzung von Charakteren und Action erwartet, der war schon immer falsch bedient mit STIRB LANGSAM! Worauf es hier ankommt ist der sympathische Held, den unsympathischen Schlawiner und dem Daueractionfeuerwerk. STIRB LANGSAM 4.0 kann damit reichlich dienen und das in einer unschlagbaren Optik! Wer sich darüber beklagt ist selbst dran Schuld, denn wer die Filmreihe kennt, der weiß worauf er sich einlässt!
Nichtsdestotrotz gibt es kleines Mankos an STIRB LANGSAM 4.0, nämlich, erstens Maggie Q! Meines Erachtens ist sie definitiv eine ganz unnötige Person, die nur nervt mit ihrem Martial-Arts gehopse. Zum Glück bekommt sie heftig von McClane was auf die Mütze und das in schöner Oldschool-Manier! Was zudem noch potenziell nervig wirken könnte ist das Rumgeplenkel mit McClanes entführter Tochter, was zuviel in den Film involviert wurde.
Diese kleinen faux-pas, die meinem Geschmacksempfinden entspringen, trügen jedoch nicht über die Tatsache hinweg das der Film eine gelungene Weiterführung der legendären Filmreihe ist. Formidabel wird ein neuzeitliches Sujet, wenn es dem auch an Realitätsnähe mangelt, aufgegriffen und nach bekannten und tradierten STIRB LANGSAM Prinzipien aufgearbeitet!

Fazit:
Grandioses Actionspektakel ohne wenn und aber! Willis überzeugt weiterhin souverän mit der Verkörperung des Cops McClane!Was will das Actionherz mehr? Bestimmt keine Logik oder einen rhetorisch bewanderten Hacker!

10 knallharte Punkte

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