Nach langer Zeit war ich endlich wieder mal im Kino, um auch mal was Aktuelles zu konsumieren. Da ansonsten grade Sommerebbe im Film-Angebot war, fiel die Wahl auf unseren Die-Hard-Helden Bruce, und trotz meiner Skepsis ging ich doch recht zufrieden wieder nach Hause, denn ich hatte es mir aus zwei Gründen eigentlich schlimmer ausgemalt.
Erstens muss Bruce wohl um die 60 sein (na ja nicht ganz so alt), doch auf der Leinwand kam er noch ganz durchtrainiert rüber, zweitens habe ich immer ein bisschen Bauschschmerzen, wenn im Filmtitel eine 2, 3 oder eine noch höhere Zahl auftaucht. Das Punkt null weist auch gleich in eine bestimmte Richtung: Jawoll, nach Hochhausschrottung, Flupplatzchaos und einem überdimensionalen Bankraub konnte nur noch eine Steigerung möglich sein: Der Angriff auf die komplette - natürlich amerikanische - Grundordnung, indem alles möglichen Computersysteme sabotiert werden. Das passt auch gerade in unsere aktuelle Zeit und macht auch irgendwie Angst, wenngleich die Hackerarbeit im Film doch etwas arg übertrieben rüberkommt, wie im übrigen auch die Full-Time-Action, die wohl eher zum Großteil am PC gebastelt wurde, da bin ich mir ziemlich sicher. Insgesamt atmet der Film den typischen Stil der heutigen Actioner, wo die ersten drei Filme irgendwie für mich eine nicht zusammen hängende Trilogie bildeten, steht dieser Streifen irgendwie vereinzelt, nicht nur wegen der doch ziemlich zeitlichen Ferne zu den anderen. Man hätte den Streifen eher einen anderen Titel verpassen sollen, aber dass nur am Rande.
Trotz mancher Unlogik und Übertriebenheiten (die gab es aber in den drei Vorgängern ja auch) ist der Spannungsbogen im Wettlauf mit McClanes Gegenpart Thomas Gabriel (Timothy Olyphant) recht ansehnlich geraten, zudem spielt Justin Long als Matt Farrell an seiner Seite ganz passabel (könnte auch sein Sohn sein und so behandelt ihn McClane auch), und es gibt mit Maggie Q natürlich auch wieder eine Quotenfrau auf der bösen Seite. Und die gelegentlichen Sprüche von McClane erinnern einen dann doch wieder an die guten alten Zeiten...
Fazit: Ein greller und zeitweise hektisch geschnittener Actionfilm, aber immer noch über dem üblichen Durchschnitt mit einem Willis, der sich nicht blamiert, mehr verlange ich auch gar nicht! (8/10)