John McClane is back! Und das wahrscheinlich besser denn je. Im vierten Teil der Stirb Langsam Serie ist auch er in dem neuen Jahrtausend angekommen, voll mit den neuen Technologien und allem Drum und Dran. In Stirb Langsam 4.0 geht alles um einen Supercomputerhack eines "Terroristen", welcher alle bekannten Hacker um sich schart und diese einige Algorithmen programmieren lässt, welche spezielle Sicherheiten umgehen sollen, allerdings als Sicherheitsprogramme betitelt werden. Nachdem die Arbeit erledigt ist, versucht der Bösewicht die Hacker zu entfernen und bringt einen nach dem anderen um. Nur ein einziger kann diesem Anschlag entgehen, denn dieser befindet sich zur Zeit in Haft eines besonderen Polizisten: John McClane. Und wie schon seit Teil 1 bekannt sein sollte: Wer sich mit ihm anlegt, der bekommt sehr schnell sehr große Probleme. Eine Hetzjagd voller Überlebenskämpfe beginnt, doch McClane ist nicht unterzukriegen.
Wie sehr hat mir Bruce Willis in seiner Paraderolle gefehlt. Immerhin ist es nun schon satte 12 Jahre her, seit dem man das letzte mal Bruce Willis im Feinripshirt gegen Terroristen kämpfen sehen konnte. Er ist sozusagen der Film. Seine derben sprüche, seine eiskalte Härte, alles führt dazu, dass der Film zu einem wunderbaren Actionknüller mutiert. Zwar sieht man ihm langsam aber sicher das Alter auch an, jedoch wirkt er immer noch ähnlich frisch wie damals im Nakatomi Plaza. Man merkt ihm wirklich an, dass er einen Heidenspaß an der Rolle des John McClane hat. Ihm geht dieser Film wirklich mit einer Leichtigkeit von der Hand, die der Zuschauer sehen und spüren kann. Allein wegen Willis ist der Film ein Hit. Dazu kommt noch sein geniales Gegenstück, was sich in der Person des Hackers Matt Farrel, gespielt von Justin Long, wiederspiegelt. Die 2 passen sogar fast noch besser zusammen, als in Teil 3 Willis und Samuel L Jackson. Herrlich sind die einzelnen Gespräche zwischen beiden, die ja sozusagen 2 verschiedene Generationen wiederspiegeln. Und jeder Zuschauer, die der jüngeren wie auch der älteren Generation werden sich in einem oder in mehreren Diskussionen sehr schnell wiederfinden. Auch ihre verschiedenen Reaktionen auf unterschiedliche Gegebenheiten sind einfach nur der Brüller. Justin Long, der mir schon in Voll auf die Nüsse sehr gut gefallen hat, bringt mit diesem Film seine wahrscheinlich beste Leistung auf die Leinwand, die er je erbracht hat. Zu den beiden "Guten" gesellt sich natürlich auch der Counterpart. Timothy Olyphant spielt den größenwahnsinnigen Terroristen Thomas Gabriel und macht damit die Reihe der durchgeknallten Bösewichter, die sich in den Stirb Langsam Teilen einen Namen gemacht haben, vollständig. Zwar kommt er nicht an die "deutsche" Gruber-Verwandschaft heran, aber er ist dennoch als Gegner ernstzunehmen. Einen weiteren Hammerauftritt bekommt Kevin Smith spendiert. Der als Silent Bob bekannte Schauspieler und Regisseur ist der Hacker Warlock und ein warher genuss des "Images" welches die Hacker im Allgemeinen so haben. Auch dieser Auftritt allein ist ein wahrer Augenschmaus und ein garantierter Lacher.
Neben den sehr genialen Charakteren geht es in Stirb Langsam 4.0 um 2 sehr ausschlagekräftige Dinge. Erstens: Action. Ich sage es zwar nur sehr ungern so umgangssprachlich, aber: Dieser Film bläst einem den Arsch weg. So und nicht anders kann man wohl die Actionszenen beschreiben. Nicht nur, dass der Film dem Zuschauer so gut wie nie Zeit lässt einmal durchzuschnaufen, nein es ist auch der Durchschlag, der in jeder Szene sicherlich andere Actionfilme vor staunen zerplatzen lässt. Wenn John McClane am Werk ist, dann bleibt nichts so wie es vorher war. Ob er nun mit einem Auto einen ganzen Bürokomplex zu Schrott verarbeitet oder eindrucksvoll einen Helikopter vom Himmel holt, alles ist vom Actiongrad aller oberste Spitze. Dazu kommt noch, dass die Effekte ebenfalls äußerst qualitativ sind. Ob es nun die einstürzenden Trümmer sind oder einfach nur die Designs von Flugzeugen oder Helikoptern, alles ist sehr schön hergemacht, auch wenn man zugegeben hier und da sieht, dass sie Computergeneriert sind. Aber im neuen Jahrtausend darf man diese Technik auch nutzen und es wäre schade, wenn man den Film verurteilen würde, nur weil er versucht, auf ein neues Level zu kommen.
Neben der Nonstop-Action kommen vorallem auch Komödieninteressierte bei Stirb Langsam 4.0 auf ihre Kosten. So sind vorallem die schon aus den anderen Teilen bekannten Sprüche von John McClane der absolute Hammer und nun besitzt er mit Matt Farrel einen Gegenüber, der sich mit allen Wassern gewaschen hat und hin und wieder sogar showstehlend zu sein scheint. Dieses kleine Scharmützel zwischen beiden ist über den ganzen Film über ein klasse Aushängeschild für die Qualität der Komik. Dazu kommen noch sehr viele durchdachte Oneliner und einen gehörige Portion Situationskomik. Ich habe mich selten so häufig ertappt, in einem Actionfilm so laut zu lachen.
Alles in Allem ist Stirb Langsam 4.0 der Film, auf den die Actiongemeinde schon soo lange wartet. Er bietet alles, was man sich als Fan wünscht: Einen großartigen Protagonisten, einen sehr witzigen, guten Sidekick, einen gutbösen Terroristen, eine riesen Menge an Action, klasse Effekte und einen sehr trockenen Humor. Ich als Stirb Langsam Fan hätte es eigentlich nicht für möglich gehalten, dass Bruce Willis noch einmal an die Qualität seiner ersten Werke heran kommt. Aber hier irre ich mich gerne. Dafür verbeuge ich mich vor der ganzen Crew von Stirb Langsam 4.0. Wer diesen Film als Actionfan verpasst, ist selbst Schuld, etwas besseres könnte es die nächsten Jahre vielleicht nicht mehr geben!
FAZIT: 10/10