„It´s all fun and games – until someone loses an eye…“
Aus dem Hause des australischen „Blue Tongue Films“-Kollektivs stammend, welches dem Publikum u.a. solch ansprechende Veröffentlichungen wie „I love Sarah Jane“ oder „the Gift“ beschert hat, ohne Abspann knapp acht Minuten lang laufend sowie von dem rege innerhalb der Branche als Stuntman, Editor, Regisseur, Skriptautor und Schauspieler tätigen „Aussie“ Nash Edgerton nicht bloß mitverfasst und in Szene gesetzt, sondern obendrein auch noch mit ihm in der männlichen Hauptrolle aufwartend, handelt es sich bei „Spider“ um einen hervorragenden kleinen „Short“ aus dem Jahr 2007, der im Rahmen verschiedener Festival-Screenings gleich mehrere Preise einzuheimsen vermochte. Inspiriert seitens der eingangs zitierten Redewendung sowie bestimmter Kindheitserinnerungen Edgertons, steht das sich aktuell gerade in ihrem Pkw in Sydney unterwegs befindende Pärchen Jack und Jill (Mirrah Foulkes) im Zentrum des Geschehens: Da er sie zuvor mit seinem „Hang zu Streichen“ verärgert hat, ist die Stimmung zwischen beiden derzeitig unverkennbar angespannt. Bisher sind all seine Versuche gescheitert, sie irgendwie erneut aufzuheitern. Als sie an einer Tankstelle halten und Jill postwendend das Zapfen übernimmt, besorgt er ihr indes im zugehörigen Shop ein paar „wiedergutmachende Aufmerksamkeiten“ (unter ihnen ein Blumenstrauß sowie eine Postkarte mit einem süßen Fotomotiv) und arrangiert eben jene im Anschluss daran für sie (noch fix vor ihrem rückkehrenden Einsteigen) im Innern des Wagens…
Zügig gelingt es „Spider“, dem Betrachter seine Protagonisten mitsamt der Situation näherzubringen, in der sie sich befinden – was vor allem den sich ergiebig (u.a. seitlich von der Rückbank aus) auf die Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen der Betreffenden konzentrierenden Perspektiven des Cinematographers Greig Fraser („Zero Dark Thirty“) sowie den natürlich-glaubwürdigen Darbietungen Edgertons („Son of a Gun“) und Mirrah Foulkes' („Sleeping Beauty“) zuzurechnen ist. Ihre Zwischenmenschlichkeit und jeweiligen Emotionen wirken authentisch – beispielsweise Jill´s Verärgerung, die regen Bemühungen Jacks sowie ihre Reaktion ausgerechnet auf einige ihr offerierte Schoko-Pralinen. Unmittelbar darauf schlägt die charmant-sympathische Heiterkeit plötzlich jedoch wieder in Ernsthaftigkeit um: Eine Entwicklung, die man durchaus vorauszusehen vermag – deren Ausgang einen aber dennoch förmlich „wie ein Faustschlag“ trifft. Und als ob das nicht bereits genug wäre, wird wenig später gar noch einmal „nachgelegt“ – und zwar in Gestalt eines den „bösen“ Sinn für Humor des Ganzen mit einer finalen Akzentuierung versehenden Ereignisses. Trotz seiner vergleichsweise simplen inhaltlichen Struktur ist dieser übrigens auf „Super 16“-Bildmaterial mit einem bescheidenen Budget realisierte Kurzfilm alles in allem ein absolut gelungener und empfehlenswerter, bei dem der kundige Zuschauer überdies auch flüchtige Cameos von Nash´s Co-Autor und Regie-Kollege David Michôd („the Rover“) sowie seinem Bruder Joel Edgerton („Warrior“) erspähen kann…
starke „8 von 10“