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Nach „Bonnie und Clyde“ und „Natural Born Killers“ hätte dies der nächste Streifen über ein Gangsterpaar auf der Flucht sein können, doch die Erzählung setzt zu keiner Zeit auf Action und Tempo, sondern versucht mühselig, einen finalen Twist vorzubereiten, der noch nicht einmal vollends überzeugen kann.

In einem Diner richten Billy (Christian Kane) und Betty (Rachel Miner) ein Blutbad an, kurz darauf wird Billy erwischt und landet im Bau. Nach sieben Jahren Knast soll er verlegt werden, doch Betty rammt den Transporter mit einem Sattelschlepper und befreit ihn.
Billy scheint jedoch nicht mehr derselbe zu sein, denn Betty kommt kaum mehr an ihn heran…

Als die beiden zu Beginn im Diner sitzen und die Kamera arg bemüht ist, das Umfeld auszublenden, ahnt man bereits, dass alle um sie herum tot am Boden liegen dürften.
Als von draußen das Megaphon der Polizei ertönt und die beiden das Diner verlassen, friert das Bild ein, um einen Zeitsprung vorzunehmen, - nicht das letzte Mal im Verlauf der Erzählung.
Nur leider liefern etwaige Flashbacks nur selten interessante Informationen, noch beherzigen sie den Wunsch des Genrefans nach einigen Actioneinlagen, denn die meiste Zeit ist man mit den beiden allein und muss sich ellenlange Philosophien über Religion und Moral anhören.

Dabei werden Bonnie und Clyde auch namentlich erwähnt und auch von Billy the Kid ist die Rede, doch wer so cool wie bestimmte Vorbilder erscheinen will, sollte entsprechende Bilder liefern, da reichen ein paar Berge im Nirgendwo von Argentinien nicht aus und auch ein bulliger Chevelle bietet allenfalls etwas für Autonarren.
Rachel Miner muss man zugute halten, dass sie die ruchlose Bitch mit viel Spielfreude verkörpert, doch das sexuelle Getue, welches bei Billy ohnehin nicht fruchtet, ermüdet auf Dauer genauso wie die scheinbar nie enden wollende Autofahrt.

Erst als man in der Geisterstadt ankommt um die Beute von damals zu holen, kommt es zu kurzen atmosphärischen Einschüben, etwa, als sich ein einsames Karussell bewegt oder man das verwaiste Diner von damals betritt. Dann folgt der finale Twist, welcher gleich zwei kleinere Wendungen beinhaltet, was letztlich noch ein wenig von der lahm vorgetragenen Geschichte retten kann und zudem einige Logiklöcher relativiert, da bestimmte Sachverhalte plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Dennoch reicht so ein Twist nicht aus, um die insgesamt zähe Vorstellung ohne Action und Blutvergießen zu rechtfertigen. Darstellerisch ist das zwar okay und die beiden Hauptakteure harmonieren recht gut miteinander, doch auch die vermögen nicht die unausgegorene Mischung aus Romanze und Road-Movie zu stemmen.
Wer hier Action und unbarmherziges Handeln eines Gangsterpaares sucht, wird definitiv nicht fündig werden und wer bei diesem Thriller lediglich auf einen einigermaßen zufrieden stellenden Ausgang wartet, muss verdammt viel Geduld mitbringen, was sich im Gesamtbild betrachtet nur bedingt lohnt.
4 von 10

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