Eine nette Familie wie sie im Buche steht: Nick ist ein gutsituierter Geschäftsmann mit Frau und zwei Söhnen im Jugendlichen Alter. Besonders auf seinen einen Sohn, der Eishockey spielt, ist er stolz. Eines Abends wird dieser in einer Trankstelle vor den Augen seines Vaters bei einem Überfall getötet. Als es Nick dämmert, dass der Mörder nicht lange eingesperrt sein wird, lügt er vor Gericht, sodass der Täter frei kommt. Und jetzt kennt Nick keine Gnade mehr und nimmt das Gesetzt in die eigene Hand, mit fatalen Folgen.
Selbstjustiz, ein Spiel für die ganze Familie. Hier trifft des die Familie Hume, deren Sohn durch nichtige Gründe wie ein Einführungsritualmord in eine Gang getötet wird und das Leben der Musterfamilie mehr als nur durcheinander bringt. Auch wenn man nicht immer alle Handlungen der Beteiligten verstehen muß spontan fällt mir das Gespräch Bacon/Goodman ein), die Message von Death Sentence ist ziemlich wuchtig ausgefallen. Der Film ist brutal, die Geschichte zynisch und am Ende haben alle Beteiligten verloren, denn die Gewaltspirale die sich durch die Blutrache entwickelt hinterläßt einen Haufen Leichen, einen komatösen Sohn und einen biederen Familienvater, der wohl zeitlebens nict mehr froh wird.
Das der Regisseur von Saw kein buntfröhliches Drama daraus macht, war vorab jedem klar aber Death Sentence zeigt doch einige Ruppigkeiten, die Einschüsse mit der Schrotflinte sehen dreckig aus, wie auch die restlichen Shootouts. Allerdings ist die Gewalt hier eher ein Mittel um die Gefühle der Beteiligten zu verdeutlichen und die Aussage zu verstärken, ohne zu einer Schlachtplatte im Hong Kong Bloodshed Kino auszuarten. Genau genommen kann man die Handlungen der beiden verfeindeten Parteien im Grunde (bis auf den sinnlosen ersten Mord) verstehen. Vater will Sohn rächen, Gang will anschließend ihre zwei Brüder rächen usw., so steigert sich das ganze bis zum erwartet bitteren Ende.
Ein wenig schade ist es das die angedeutete Kritik am amerikanischen Justizsystem nicht noch mehr thematisiert wurde, aber es stand wohl nicht zur Debatte im Film allzu offen mit der Moralkeule zu winken, auch wenn die Botschaft letztendlich natürlich lautet, das sich Gewalt nicht rentiert. Sehr schön ist auch das intensive Spiel von Kevin acon, den ich irgendwie schon ewig nicht mehr gesehen hat. Er zeigt körperlichen Volleinsatz, läßt sich auch die Haare scheren und sieht den Gangmitgliedern zunehmend ähnlich und auch seine Methoden gleichen sich immer mehr an. Auch die restlichen Darsteller sind solide. Also ich fand Death Sentence eine sehr gelungene Mischung aus Drama und ein Mann sieht rot, ist aber definitiv kein Partyspaß.
8/10