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James Wan, Regisseur des Horrorthrillerhits „SAW“, nahm sich mit „Death Sentence“ dem Thema der Selbstjustiz an. Kein geringerer als Autor Brian Garfield („Death Wish“) lieferte die Romanvorlage.

Der glückliche Familienvater Nick Hurne muss mit ansehen wie sein ältester Sohn Opfer eines Bandenrituals wird und dabei ums Leben kommt. Als er feststellen muss, dass die Justiz in seinen Augen versagt, nimmt er das Gesetz selbst in die Hand und muss die Erkenntnis machen, dass er dadurch alles nur noch schlimmer gemacht hat. Nun steht nicht nur er zwischen den Fronten sondern auch seine gesamte Familie wurde mit in den Krieg gezogen.

Der Film bietet typischen Selbstjustizstoff, mit dem Unterschied, dass hier tatsächlich etwas kritischer mit dem Thema umgegangen wird und die Rachetaten des Vaters nicht glorifiziert dargestellt werden wie es in anderen Filmes des Genres gerne der Fall ist. Von daher hätte der Film vom Ansatz her schon gute Vorraussetzungen gehabt, um ein richtig guter Vertreter dieser Art Film zu sein.

Leider aber fehlt es dem Film an richtigen Sympathieträgern. Weder Kevin Bacon als Vater Nick Hurne, noch Kelly Preston als Mutter können ihre Rollen wirklich glaubwürdig rüberbringen. Erst später im Film kann Bacon glänzen und seiner Rolle die nötige Glaubwürdigkeit verleihen. Auch die bösen Gegenspieler haben nicht das nötige Charisma, um ihre Rollen auszuspielen. Das der Film trotzdem funktioniert ist der guten Regie von Wan anzuheften, der hier wirklich einen kontinuierlichen Spannungsaufbau vorlegt, der bis zum Ende anhält. Unterstützt wird der Film durch eine schön dreckige Atmosphäre und einige gelungene Kamerafahrten. Zum Ende hin wird sogar noch richtig der Schminkkoffer ausgepackt, denn es gibt noch einige blutige Ballereien zu bestaunen.

Leider wurde die Logik etwas zu oft in den Urlaub geschickt, denn einige Szenen sind nur schwerverdaulich. So ist die Jagd Hurnes am helllichten Tage durch die Straßen der Stadt genauso übertrieben wie die Reaktion vom Waffenhändler (John Goodman) auf Nicks Waffeneinkauf. Nichtsdestotrotz ist der Film durchaus als gelungen zu bezeichnen und bietet von daher gute Unterhaltung.

Fazit: Moderner Aufguss von „Death Wish“ mit einigen kritischen Untertönen zum Thema Selbstjustiz. Kein Klassiker aber unterhaltsam.

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