James Wan, der für SAW verantwortlich zeichnete übernimmt bei
DEATH SENTENCE – TODESURTEIL
Das Regeiezepter.
Dies mag natürlich für viele schon im Vorfeld bedeuten, dass das Sujet Selbstjustiz, unter solchen Ausgangsbedingungen, schon einen verfänglichen Anfang nimmt!
Story:
Nick Hume (Kevin Bacon) führt mit seiner Familie ein finanziell abgesichertes und beschauliches Leben. Er hat eine wunderbare Frau namens Helen (Kelly Preston) und zwei Söhne. Als der sportbegeisterte ältere Sohn an einer Tankstelle kaltblütig ermordet wird und Nick wehrlos dabei zusehen muß, zerbricht sein Weltbild und die familiäre Harmonie.
Es kommt zum Prozess, doch Nick zieht seine belastende Aussage über den Täter zurück, weil dieser nur vier Jahre in den Bau wandern würde. Nicks Wut über den Rechtstaat wächst und so sieht er als einzigen Ausweg den Mörder seines Sohnes selbst zu richten. Nick gelingt es den Täter aufzuspüren und zu töten, doch damit hat er jetzt eine ganze Gang an seinen Fersen kleben, die nicht nur ihm an den Kragen will...
Wan gelingt es zu Beginn perfekt eine harmonische Familiensituation zu generieren, die jäh durch den Mord am Sohn des Protagonisten grundlegend zerstört wird und die zweite Hälfte des Films einläutet. Hierbei spielt Kevin Bacon eine maßgebliche Rolle, dass die Authentizität des Protagonisten, durch seine Veränderung der Charakterstruktur, nicht leidet. Vielmehr unterstreicht Bacon mit seiner Rolleninterpretation, den offensichtlichen Irrsinn von Selbstjustiz, als das er sie glorifiziert. Wan und Bacon führen den Zuschauer an seine nervliche Belastungsgrenze, indem sie ihm sowohl inszenatorisch als auch schauspieltechnisch, die scheinbare Nachvollziehbarkeit dieses Racheakts, schmackhaft verkaufen- Ja, man suhlt sich in Selbstgefälligkeit, wenn Hume seinem Rachedurst an Gangmitgliedern stillt; doch spätestens kurz vor Ende des Films sollte jedem deutlich werden, dass Hume nicht besser oder schlechter ist als diejenigen an denen er scheinbar berechtigt Rache übt, nein, er ist ganz genauso wie sie! Diesen offensichtlichen Faktor, den manch einer mittels dubioser Analysetechniken, Spitzfindigerweise untergraben will, kann man nicht wegreden! Dafür ist die Message von DEATH SENTENCE zu deutlich.
Weiterhin ist Bacons Genese zum kahlköpfigen Killer, zwar überspitz, aber sehr gelungen an den Zuschauer gebracht worden. Diese Entwicklung vom einfühlsamen Familienvater zur Tötungsmaschine ist perfekt gelungen! Komisch das gerade diese Komponente von manchen als unglaubwürdig gewertet wird! Gerade die unbändige Aggression und der Hass auf die Täter, lassen ungeahnte Kräfte in Hume aufbrodeln. Das die Interessenverlagerung zu einer anderen motivationalen Haltung führt und demnach zur schnellen Aneignung von erforderlichen Kompetenzen, sollte nicht runtergespielt werden.
FAZIT:
DEATH SENTENCE ist ein überdurchschnittlich guter filmischer Beitrag zum Thema Selbstjustiz. Hierbei ist besonders die kritische Komponente des Films hervorzuheben.
8,5 Punkte