Wieder was aus dem Hause Apatow…27.07.2009
Eines ist allen Filmen aus dem Dunstkreis der Herren Rogen, Apatow und wie sie sonst noch so heißen, eigen – die Filme sind irgendwie alle zu lang. Beim Erstling von der männlichen Jungfrau fiel das noch nicht so sehr auf, aber je mehr Filme man sich von der Truppe ansieht, um so mehr ertappt man sich bei der Suche nach Längen. Und leider ist diese Suche stets erfolgreich, hier auch, und so wird aus einer guten und wirklich lustigen Komödie ein ganz amüsanter, aber wieder einmal um mindestens zwanzig Minuten zu langer Film. Und man darf sich auch darüber ärgern, daß altbekanntes verwurstet wird, denn der ganze Film wirkt wie eine wortreichere und dabei etwas vulgärere Version des nun doch schon einige Jahre alten „American Pie“. Aber ich erwähnte es an anderer Stelle schon, den Drehbuchautoren fällt halt nichts mehr ein.
Man sollte allerdings nicht die ganz dicke Keule auspacken und auf den Film eindreschen, denn er hat in der Tat einige sehr lustige Szenen mit an Bord, die sich aber leider nicht wie Perlen an der Schnur aneinanderreihen. Es geht im wesentlichen um drei Typen kurz vor dem College, die unbedingt zum ersten Mal Sex haben wollen. Gut geeignet dafür scheint eine Party zu sein, zu der alle drei allerdings nur eingeladen werden, weil sie Alkohol beschaffen können. Der Weg dahin ist allerdings schwierig, da die drei in einige sehr unerquickliche Situationen geraten und zudem noch zwei etwas merkwürdige Polizisten mitwirken. Allen Schwierigkeiten zum Trotz glückt das Vorhaben, doch die Party entwickelt sich für die drei Loser nicht so wie erhofft – der morgen danach aber sorgt für einen guten Ausgang es Abenteuers.
Klingt lustig, ist es auch zum großen Teil. Daneben aber fließen auch noch ruhige Passagen über Freundschaft, das Leben in der Grauzone zwischen High-School und College sowie die Angst vor dem Weib mit ein. Diese bremsen den Film aber auch aus, denn man versucht seitens der Produzenten beide Fliegen mit einer Patsche zu erschlagen – die Komödienfliege und die des Jugenddramas. Das aber will man als Zuseher entweder oder nicht sehen, und so zieht sich manch ein Handlungsstrang wie zäher Käse auf einer Pizza. Nebenbei ist es ganz angenehm, daß man sich hier nicht wie beispielsweise in „Scary Movie“ auf Witze über Körperflüssigkeiten beschränkt, sondern eher auf Wortwitz setzt – der aber dürfte nur im Original wirklich zünden. Kurzum, Neuigkeiten darf man nicht erwarten, dafür aber soliden Witz und hier und da einen echten Brüller – das aber ist zu wenig, um langfristig zum Erfolg zu verhelfen…7/10.