CHINA STRIKE FORCE
Darren (Aaron Kwok) und Alex (Lee-Hom Wang) sind zwei Cops. Als sie bei einer Modenschau einem Mord beiwohnen, ahnen beide noch nicht dass ihre folgenden Recherchen weite Kreise ziehen werden. Als auch noch ein gestandener Unterweltboss das Zeitliche segnet steht fest das dass Gangsterduo um Tony (Mark Dacascos) und Coolio (Coolio) seine Finger im Spiel zu haben scheint. Beide wollen den Drogenhandel in Shanghai vorantreiben. Schnell soll sich zeigen das Darren und Alex, welcher mit der Tochter vom Polizeichef liiert ist, nicht alleine daran arbeiten Tony und Coolio hinter Schloss und Riegel zu bringen. Eine heiße Jagd beginnt.
Hirn abschalten muss Pflicht sein, will man diesen B-Actionstreifen angemessen goutieren können. Der vollkommen bescheuerten Story muss auch nichts weiter hinzugefügt werden, da sämtliche Charaktere stereotyp und somit vorhersehbar agieren.
Für Fans solcher Filme ist dies ein unwichtiges, eventuell sogar erwünschtes, Makel, da die Action bzw. deren Schauwert im Vordergrund steht. Diese ist gar nicht mal übel, da nahezu alle Kriterien erfüllt werden. Kung Fu, Shootouts und Highwaychases gibt es genauso zu bewundern wie lebensmüde Stunts und Kunstblut.
Stanley Tong gibt sich in seinem Metier die Ehre und zeigt was er unter anderem bei Jackie Chan gelernt hat. Die Fights sind sehr schnell und wirken fast krude, da hier eigentlich nie Zeitlupe als Stilmittel verwendet wurde. Leider wird die Dynamik nur durch Montage und Schnitt erreicht. Selbst fähige Leute wie Mark Dacascos bleiben deshalb weit unter ihrem Niveau, was eigentlich sehr schade ist. Negative Erwähnung verdient der zu oft und ebenfalls offensichtliche Einsatz von Drahtseilen. Viele Bewegungsabläufe sind dermaßen unrealistisch geraten, dass diese dann auch schon mal lächerlich wirken können. Natürlich sind dies keine unüberwindbaren Mauern und der geneigte Genrefreund wird über all diese Kleinigkeiten hinwegsehen können, wäre da nicht der Möchtegern COOLIO! Seine Anwesenheit ist vollkommen überflüssig oder unpassend und lässt die Annahme zu das er sich für diese Rolle eingekauft haben muss. Er quasselt am laufenden Band in diesem überzogenen Ghettoslang, dass es mehr als einmal eine Freude wäre, Mark Dacascos würde ihm das Maul stopfen.
Seiner Anwesenheit ist wohl auch der international taugliche Score zu verdanken. Wobei dieser HipHop-Style grad bei den Modeschau-Sequenzen noch am besten passt, „Girls“ von DJ Tomekk produziert hat dabei sogar eine gewisse Ohrwurmqualität.
Also alles in allem ein gerade mal solider Actionstreifen aus Hongkong, dessen augenscheinliches Zugpferd Aaron Kwok sein Posterboy-Image unterstreicht. Da hat er weitaus bessere Sachen gemacht (2000 AD sei da wärmsten empfohlen). Mark Dacascos in einem richtigen Hongkong-Streifen zu sehen war immer ein Traum der Fans, dass er so verschenkt bzw. verheizt wurde ist fast unverzeihlich (sein Denkmal hat er sich wohl schon mit „Crying Freeman“ gesetzt). Norika Fujiwara ist ne süsse Maus, doch die harte Japan-Interpol-Amazone will Man(n) ihr einfach nicht abkaufen.
Grundsätzlich ist auch an der Regie/Actionregie nichts zu bemängeln, doch man bemerkt schon das Fehlen einer Seele bei dieser Produktion. Zu sehr wird einem der kommerzielle Hintergrund unter die Augen und Ohren gerieben, zumal so ein charismatischer Sympathisant wie Jackie Chan fehlt.
Für den wirklich geilen Original-Trailer gibt es die volle Punktzahl, suggeriert dieser doch ein lupenreines Actionbrett. Für den Film selber kann ich nur durchschnittliche 6 von 10 Punkten vergeben!