Maximilian Mauff und Kristyna Malerova spielen ein Liebespaar, das gemäß der Bräuche in ihrem Ort bereits in frühster Kindheit einander versprochen wurde, jedoch erst bei einem gemeinsamen Bad intim werden kann, wenn die Planeten in einer günstigen Position zueinander stehen. Doch dann, kurz vor der gemeinsamen Nacht, entbrannt in dem entlegenen Kaff ein Kampf der Geschlechter: Die Frauen wollen die Männer durch Sex-Entzug dazu zwingen, den einzigen Brunnen zu reparieren, da dieser zu versiegen droht und sich niemand des Problems annimmt. Die Fronten werden dabei immer härter.
Aus "Absurdistan" wird man zu keinem Zeitpunkt wirklich schlau. Selbst Regisseur Veit Helmer, der sowohl an Regie, an Produktion als auch am Drehbuch beteiligt war, wusste wohl nicht so recht, worauf er eigentlich hinaus will. So könnte das Grundkonzept letztlich kaum wirrer sein.
"Absurdistan" wäre, wie der Filmtitel zumindest bewusst durchklingen lässt, gern gesellschaftskritisch, würde zumindest ganz gern in diese Richtung, doch daraus wird leider nichts. Der Bezug zu einer realen Gesellschaft besteht leider kaum, so scheint das Dorf geografisch zwar irgendwo zwischen Staaten zu liegen, die tatsächlich auf -stan enden, doch das gezeichnete Gesellschaftsportrait ist nicht stimmig. Denn die Bevölkerung und deren Religion ist sowohl christlich, als auch muslimisch geprägt mit einem gehörigen Schuss merkwürdiger Sitten und Aberglauben, der sich mit beiden Religionen kaum vereinbaren lässt, was auch für die Rolle der Frau im Dorf gilt.
Damit ist "Absurdistan" mit seinem etwas abwegigen Humor keinesfalls ernsthaft kritisch, wie etwa "Das Leben des Brian", sondern eben einfach nur albern. Albern ist aber -und auch dies stellt man hier gleich mehrfach fest- nicht unbedingt gleich amüsant. So bleiben ein paar mehr oder weniger witzige Momente, aber ansonsten größtenteils schwache Dialoge, Rohrkrepierer und Langeweile. Anfangs ist der eigentliche Plot dabei noch solide gestrickt, gerät dann aber zunehmend in Handlungsbahnen, die von unglaubwürdigen Wendungen und immer konfuseren Mustern Gebrauch machen und schließlich in einem regelrecht dämlichen Finale gipfeln.
Ansonsten ist Helmers Film zumindest handwerklich einigermaßen gelungen. Das Kaff, das am Ende der Welt zu liegen scheint, ist ganz gut in Szene gesetzt und auch die Bewohner passen stimmig ins Bild. Hinzu kommen solide Darsteller, die ordentliche Arbeit leisten und durchaus schlechter sein könnten sowie eine halbwegs gelungene musikalische Untermalung, die mitunter etwas Heimatfilm-Flair aufkommen lässt, aber dies bringt dem letztlich konzeptfreien Film leider überhaupt nichts.
Fazit:
"Absurdistan" sieht mit seinen bunten Bildern ganz nett aus und hat zwei, drei amüsante Szenen, aber das war’s dann auch schon. Denn der Film folgt keiner Idee, die wirklich zu Ende gedacht wird, vielmehr ist das pseudo-gesellschaftskritische Produkt einfach nur albern und konfus.
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