Twin Dragon ist einer meiner Lieblingsfilme von Jackie, wahrscheinlich auch deswegen, da Jackie im Film Zwillinge spielt.
Wer jetzt doppelt so viel Action erwartet, wird leider schwer entäuscht werden. Dies ist ein Jackie Chan Film der wenig Action beinhaltet, dafür aber in umso besserer Qualität. Dass er sich was diesem Punkt anbelangt nicht mit Granaten wie Drunken Master 2 messen kann sollte klar sein.
So Zwillingsgeschichten kamen beim Publikum schon immer gut an und wahren in der Tat auch immer sehr unterhaltsam. Man errinere sich nur mal an Twins mit Arnold Schwarzenegger und Danny De Vito zurück oder an Van Dammes Geballte Ladung Double Impakt. Warum sollte es hier also auch anders sein?
Die Geschichte bzw der leitende Faden ist dabei natürlich so einfach wie möglich gestrickt. Eltern bekommen Zwillinge, einer davon wird entführt und die beiden trennen sich. Jahre später treffen sich die beiden wieder und da fangen die Probleme erst richtig an. Jackie 1 auch kurz Boomer genannt wird von Gangstern gejagd und muss für diese Mafiosi einen Auftrag erfüllen. Nämlich den Boss vom Boss retten. Währenddessen wird aber Jackie 2, seines Zeichens Komponist und Dirigent mit Jackie 1 verwechselt. Nun muss Jackie 2, also der Musikus, um sein Leben rennen, während Jackie 1, der Kleinkriminelle, dass Konzert von Jackie 2 leiten muss.
Natürlich wäre der Film elends kurz, würde er sich nur auf diesen Leitfaden retten wollen. Geschickt wurden immer wieder andere, meist auch Verwechslungssituationen, eingebaut gepaart mit ein paar kleinen Liebeleien, wodurch der Film als so eine Art Verwechslungskomödie seinen Namen wirklich gerecht wird.
Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, bei der die beiden nicht irgendwie in div. Problemen stecken.
Wer bei dem Film viel Action erwartet, ich erwähne es lieber nocheinmal, wird entäuscht werden. Wer aber mal eine Waschechte Komödie ohne Fäkalhumor sehen will, wird richtig bedient sein mit dem Film.
Rein von der humoristischen Seite aus betrachtet ist der Film eine wahre Goldgrube unter den Jackie Chan Filmen und steht gleichzeitig auch kein Stück hinter den amerikanischen Komödien.
Es wird immer irgendo was kalauert oder Herumgeblödelt, sodass der Zuschauer in keinster Weise nie und nimmer gelangweilt wird. Dadurch fällt die eigentlich miese bis durchschnittliche Story auch nicht so ins Gewicht.
Die zwei Characktere die Jackie verkörpert sind ziemlich verschieden und ich denke mal es war sicherlich nicht leicht diese so glaubhaft rüberzubringen. Den Gangster oder den reichen Komponisten bringt Jackie glaubhaft obgleich auch ziemlich Klischehaft zum Ausdruck.
Klisches wird nicht jeder mögen, aber ich liebe sie.
Was sicherlich wichtig ist, denn der Film ist ein einziges Klische.
Der Gangster raucht, ist meist dunkel angezogen, rennt mit Sonnebrille herum, während der Reiche natürlich sehr wohlerzogen ist und keinerlei schmutziger Gedanken hegt.
Der Film nimmt sich selber zu keiner Sekunde ernst, wodurch div. Logikfehler keinesfalls stören und der Film gerade dadurch zu so einem locker flockigen Filmerlebnis wird. Man denkt, nachdem man den Film gesehen hat nicht einmal mehr nach. Er will keine Moralprädigt oder dergleichen in den Vordergrund bringen. Vielmehr will er einfach nur unterhalten.
Von den restlichen Dartsellern kann man nicht meckern. Es wurden immer wieder einige interessante Nebenfiguren eingebaut wodurch der Film an Abwechslung stark zunimmt. Da hätten wir den extrem eifersüchtigen Freund, den Boss vom Boss, den Kumpel von Boomer etc etc.
Fazit: Gut was soll ich sagen. Der Film hat sich jetzt keine Auszeichnungen wie eine extrem innovative Kamerführung oder herausragendem Sound verdient.
Er ist auch aus Storytechnischer Sicht eine Katastrophe, aber unterhalten, dass kann er und wie.