Remy ist eine Ratte, und diese bekommt für ihren Clan eine große Bedeutung als herauskommt, dass er am Geruch bereits erkennen kann, ob Nahrungsmittel bereits mit Rattengift versetzt worden sind. Sie leben anfangs in der Decke eines alten Hauses im Nirgendwo in Frankreich. Aber Remy reicht es nicht mehr sich von Abfällen zu ernähren. Er merkt, dass bestimmte Dinge gut zusammen schmecken und dann bedient sich einfach in der Küche der alten Dame. Dabei sieht er einen Spot von Gusteau's und das fasziniert ihn. Doch dann erwischt ihn die Hausherrin und geht sie mit der Flinte auf ihn los. Dabei schießt sie die Decke ein und der ganze Rattenclan kommt zum Vorschein. Jetzt heißt es lauf um dein Leben. Und das einzige, was Remy auf seine Flucht mitnimmt, ist ein Kochbuch von Gusteau. Deshalb hängt er seinem Clan hinterher und als die Flucht auf Wasser weiter geht, trennen sich ihre Wege.
Remy scheint allein zu sein, doch der Geist von Gusteau, der vor kurzem gestorben ist, erscheint ihm und ermuntert ihn an die Oberfläche zu gehen. Und wie durch ein Wunder wird er zu Gusteau's, einem ehemals sehr renommierten Restaurant, geleitet. Dort hat gerade der junge Küchengehilfe Linguini angefangen - als "Mädchen für Alles" - und Remy schleicht sich in die Küche. Zum entsetzen muss er feststellen, dass anscheinend niemand wirklich richtig gut kochen kann, denn die Suppe ist in seiner Nase total misraten. Remy fügt dieser ein paar Zutaten hinzu und die Gäste sind begeistert. Der Chefkoch ist ebenfalls von der Suppe begeistert, doch er glaubt nicht so recht an den Jungen. Deshalb soll Linguini die Suppe nochmals kochen, obwohl er gar keine Ahnung vom Kochen hat. Dann wird Remy entdeckt und Linguini soll Remy entsorgen.
Doch dann merkt er, dass mehr an der Ratte dran ist, und dass diese einen ausgeichneten Geschmack besitzt. Von da an bewahrt Linguini den kleinen Koch unter seiner Kochmütze auf und wie durch ein Wunder kann Linguini die Suppe ein zweites Mal herbei zaubern. Die Köchin Colette wird dem jungen Gehilfen deshalb zur Seite gestellt, damit er das Kochen richtig lernt. Der Küchenchef ist dabei weiterhin skeptisch.Dann tauchen allerdings Probleme auf, denn der Clan von Remy ist ebenfalls vor Ort, und Remy muss Nahrungsmittel für sie stehlen. Der Chefkoch sieht Linguini mehrmals mit der Ratte, und will ihm das Geheimnis entlocken. Und dann kündigt sich noch ein eher unangenehmer Gast an: Anton Ego, ein bedeutender Restaurantkritiker, der beim letzten Mal dafür gesorgt hat, dass Gusteau einen Stern verloren hat. Doch Remy hat einen Plan: Ein Ratatouille...
Wertung:
Die Art und Weise wie dieser Film seine Geschichte erzählt ist einfach perfekt, denn so sollte ein guter "Familienfilm" oder aus welchem Genre auch immer der Film kommen mag sein, denn der Film versteht es hier exzellent zu Unterhalten. Dabei ist die Handlung doch recht ungewöhnlich, denn eine Ratte in einer Küche als Koch gab es so glaube ich auch noch nie. Anfänglich ist alles ganz harmlos als Remy noch als "Vorschnupperer" seines Clans in die Geschichte eingeführt wird, aber nach und nach kommt man dahinter, dass eine Ratte auch ein Gourmet sein kann, und so baut sich die Handlung Stück für Stück auf. Und gerade in einer Küche darf es keine Ratten geben, denn das Gesundheitsamt würde den Laden sofort dicht machen. Gerade diese Kontroverse weiß im Film zu unterhalten, auch wenn das lediglich ein geringfügiger Nebenaspekt des Films ist. In der Hauptsache geht es ja um eine Ratte als Koch.
Die Animationen sind dabei vortrefflich gelungen, denn gerade was die Ratte ausmacht kommt gekonnt in Szene gesetzt in Mimik und Gestik des Charakters deutlich zum Vorschein. Das gilt für alle Charaktere, wobei dies bei Ratten doch eher schwierig ist. Es ist außerdem erstaunlich wie viele Einnzelheiten animiert werden mussten, wenn gerade der gesamte Clan im Bild zu sehen ist, denn ein paar hundert Ratten darzustellen, stelle ich mir als echte Herausforderung vor. An keiner Stelle des Films hat man übrigens den Eindruck das ein Aspekt nicht ausreichend beleuchtet wurde. Auch in diesem Film wird fast nicht gesungen, und das ist bei einer Lauflänge von fast 2 Stunden erstaunlich. Natürlich gibt es ein bisschen Liebe und Herzschmerz aber es gibt hier auch jede Menge Humor und das nicht nur für die "Kleinen". Dieser Film hat übrigens auch den Oscar für den besten Animationsfilm abgeräumt. Er war sogar fünfach nominiert.
An Sprechern hat man hier ebenfalls eine hochkarätige Auswahl getroffen. Remy wird von Axel Malzacher gesprochen. Wie immer sagt den Meisten dieser Name an sich erstmal überhaupt nichts. Ich kenne ihn aus "Das Bildnis des Dorian Grey" aus dem Gruselkabniett als "Basil Hallward. Gerade für den noch recht jungen Remy ist die Stimmbesetzung sehr gut geglückt. Stefan Günther ist hier als Linguini zu hören. Einigen wird er als "Kili" in "Der Hobbit" oder als "Raphael" in "Teenage Mutant Ninja Turtles" aus 2014 bekannt sein. Als drittes muss ich hier Elisabeth von Koch erwähnen, die gerade durch dieses deutsch-französisch als Köchin Colette darzu beiträgt, dass der Film eigentlich nur in Frankreich spielen kann. Hier ist die Stimme auch als "Carly" in "Wrong Turn" zu hören. Bekannteste Stimme aber ist die des Restaurantkritikers "Anton Ego", der von Jürgen Thormann vertont wurde. Zahlreiche Rollen gehören und gehörten zu seinem Repertoir. Angefangen von Ram-Man in der Hörspielserie "Masters of the Universe" über Michael Caine, Max von Sydow, Ian McKellen, Vincent Price, Tommy Lee Jones in "JFK" oder diverse Rollen bei den "Drei ??? Fragezeichen", "TKKG" oder dem "Gruselkabinett" ist alles vertreten. Hier sorgt er sehr gut für die dunkle Seite im Film, die durch den Kritiker verkörpert wird, auch wenn diese nicht wirklich böse zu sein scheint.
Hier muss ich es jetzt einmal ansprechen, bei WALL-E hatte ich es vergessen: Mich wundert doch ein wenig die Altersfreigbe. Ich hätte erwartet, dass dieser Film mindestens ab 6 freigegeben wird, denn die schießwütige Oma am Anfang ist glaube ich nicht so ganz was für die ganz Kleinen. Ratatouille ist insgesamt aber ein herrlich unterhaltsamer Film mit einer ordentlichen Prise Humor und durchdachter Story und mit der beste Film, den ich aus dem Hause Disney/Pixar bisher sehen durfte. Deshalb kann es nur 10/10 kochenden Ratten geben! Ansehen, auch wenn Horrorfreak oder was auch immer.