Nach dem frühen Tod von Bruce Lee im Jahre 1973 gab es eine ganze Reihe von Produktionsschmieden, die sich auf Imitationen des Elitekämpfers stürzten. Speziell fürs westliche Publikum mussten Leute einspringen, die sich entsprechende Künstlernamen gaben.
So wurde aus dem Taiwanesen James Ho kurzerhand Bruce Li, welcher hier die Hauptrolle spielt.
Hongkong: Agent Wang (Bruce Li) kann den Selbstmord eines Geschäftsmannes nicht verhindern, welcher in Machenschaften mit einer Geldwäscherbande verstrickt war. Als er und sein Kollege die Ermittlungen aufnehmen, erhärtet sich der Verdacht, dass jemand innerhalb der Bande ein falsches Spiel treibt…
Bruceploitation nennt sich dieses spezielle Subgenre, bei dem versucht wird, vom Ruhm des Vorbildes zu profitieren. Entsprechend trägt Wang gleich zu Beginn beim Erklimmen eines Hochhauses per Seil einen gelben Anzug mit schwarzen Streifen und das Publikum soll glauben: Ja, das muss Bruce Lee sein, er trägt schließlich die typischen Klamotten, die Haare stimmen komischerweise auch.
Beim genauen Hinsehen werden die Unterschiede rasch deutlich, spätestens bei den ersten Fights, die anfangs ein wenig statisch daherkommen, obgleich die dazugehörige, comichafte Sounduntermalung zunächst Freude bereitet. Zwar sorgen zahlreiche Schauplatzwechsel wie eine Brücke, ein Strand oder Häuserruinen für etwas Abwechslung, doch den Kämpfen mangelt es auf Dauer an kreativen Einfällen, zumal Getroffene fast nie bluten und außer mit Latten, Münzen und einmal mit Handschelle keine weiteren Requisiten zweckentfremdet werden.
Die Story dümpelt trotz passablen Erzähltempos ebenfalls relativ belanglos vor sich hin. Früh ist erahnbar, wer auf Seiten der bösen Wichtel ein falsches Spiel treibt, - da bringen kurze Nackteinlagen der einzig relevanten Dame wenig. Ansonsten prügelt sich im Grunde jeder mit jedem, - das ist halt typische Ermittlungsarbeit in Hongkong oder Entsorgung auf Seiten der Gangster.
Erwähnenswert ist allenfalls, dass Bolo Yeung („Bloodsport“) eine Nebenrolle als Japaner bekleidet und zwischendurch ein wenig austeilen darf, während die übrigen Mimen zumindest keine Totalausfälle sind. So bleibt unterm Strich ein durchschnittlicher Eastern mit minimaler Story, vielen, aber insgesamt kaum markanten Fights und nur wenigen Humoreinlagen, die zwischen süß und albern schwanken.
5,5 von 10