Halb Mensch, halb Vampir ist die Daywalkerin Rayne auf der Mission, die Tyrannei der Untoten zu beenden. Aus Transsylvanien verschlägt es die sexy Schlächterin in den Wilden Westen. Ober-Vampir Billy the Kid lässt sich in Deliverance nieder, um nach Fertigstellung der Eisenbahn von dort aus das ganze Land mit Vampiren zu bevölkern. Doch er hat nicht mit der Gegenwehr von Sheriff Pat Garret (Michael Pare) gerechnet und schon gar nicht mit der Daywalkerin. Ein blutiger Kampf entfacht, doch es darf nur einen Sieger geben...
Es böllert mal wieder, diesmal im zweiten Teil der Bloodrayne Saga, deren handlung mal eben in den wilden Westen gepackt wurde. Ein recht launiger Vorspann weckt durchaus die Erwartungshaltung einen mal wieder einigermaßen akzeptables Bollwerk zu Gesicht zu bekommen. Allerdings kommt doch nur eine recht krude Vampirstory dabei herum in der Billy the Kid zu einem Obervampir mutiert, Rayne zur Möchtegernobercoolen Kampfsau aufsteigt und das ganze im Neo Western Look mit Horroreinflüssen bebildert wird. Allzu brutal wird der Streifen aber nicht werden, Olaf Ittenbach jedenfallswird an allen Ecken und Enden vermißt.
Darstellerseits mußte Boll ebenfalls Abstriche machen, außer Michael Pare und Chris Coppola (der genauso nervt wie in Far Cry) muß man von dem Haufen wohl keinen kennen und so richtig zu glänzen vermag dabei auch niemand. Besonders Coppola der die undankbare humorige Note als trotteliger Reporter verkörpern soll, enerviert mit jeder Screensekunde mehr.
Dramaturgisch wird auch nicht allzu viel geboten, das ganze Geschehen wird holprig erzählt und irgendwie schafft es Boll nicht den Zuschauer mit der Handlung zu fesseln. Die Erzählstruktur ist reichlich verworren und ehrlich gesagt irgendwann ging mir Raynes eiswürfelpinkelnde Art ziemlich auf den Keks.
Schlußendlich bleibt ein nur leidlich unterhaltsames Werk. Ich stehe Boll eigentlich ziemlich neutral gegenüber und House of the Dead fand ich sogar ziemlich gut. Aber mit diesem Film wird der Regiepreis (welcher auch immer) wieder an ihm vorbeigehen und das zu Recht.
3/10