Einmal mehr hat er zugeschlagen: Demofilo Fidani, der ungekrönte König absichtlich mies heruntergekurbelter B-Italowestern mit unerreichten Leerläufen.
Für „Sartana – Im Schatten des Todes“ hat er sich zwar mal wieder den Namen einer erfolgreichen Westernfigur ausgeborgt, aber das war dann auch schon der einzige Zusammenhang mit dem Wort Erfolg.
Denn hier schien Fidani ausnahmsweise mal noch weniger Lust als sonst zu haben, weswegen die zwar höchst dämlichen, aber dem Kenner immerhin ein bemitleidenswertes Grinsen entlockenden, Drehbuchausfälle Fidanis sich gerade mal auf eine Szene beschränken, in der sich offensichtlich geistig zurückgebliebene Banditen gegenseitig das Streichhölzchenziehen beibringen und den folgenden Erfolg mit heiterem Lachen quittieren bevor der Tod sie auf den Plan ruft.
Ansonsten ist „Sartana – Im Schatten des Todes“ allerdings einer der schlimmsten Machwerke Fidanis, in denen Langeweile als Hauptprogramm abgefahren wird.
Sartana, unsäglich mies von Jeff Cameron („Bekreuzige dich, Fremder“, „Heute ich... morgen du!“) dargestellt, kann seinen besudelten Namen, auf den auch noch ein stattliches Kopfgeld ausgesetzt ist, wieder reinwaschen, wenn er im Dienste des überforderten und eigentlich tatenlosen Staates Ganoven über den Haufen knallt, was er dann auch macht und nicht mehr.
Mal rettet er ein Fräulein vor gemeinen Banditen, dann einen Schwarzen vor Rassisten und so weiter und so heiter. Die furchtbar gestellten Dialoge sind jenseits der Geschmacksgrenze und der Ablauf des Szenarios schrecklich repetiv. Obwohl Sartana durch die Prärie zieht, kommt er immer wieder in der selben windschiefen, von Unkraut zugewucherten Westernstadt, in der offensichtlich monatelang kein Film gedreht wurde, an und kotzt sich fix aus, bevor er sich wieder aufs Pferd schwingt und irgendwo die nächsten Typen abknallt oder zusammenschlägt.
Etliche Füllszenen, die Fidani wieder jedes Talent gleich im Ansatz absprechen, wechseln sich mit der unsäglich öden Inszenierung einfältiger Landschaften ab, so dass man sich aufgrund von Sinnlosigkeit und purem Unverständnis für wenigstens ein Minimum an Dramaturgie schon krampfhaft mit sich kämpfen muss, um überhaupt bis zu den Endcredits durchzuhalten. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und ich hatte inständig gehofft, dass Fidani noch ein paar seiner unverwechselbaren Momente einläutet, aber davon gibt es leider weit und breit nichts zu sehen.
Einfältige Schießereien mit absehbaren Ausgängen, wiederkehrende Motive zu rettender Individuen (Unterschiede nur von der Hautfarbe her) und noch mehr sinnlose Ritts beherrschen den Tagesablauf von Sartana, der offensichtlich eigentlich gar keinen Bock hat und lieber von der Kamera davon reiten würde, anstatt auftragsgemäß die bösen Buben zu cashen. Mich würde wirklich mal interessieren, was heutzutage wohl die Darsteller über die Zusammenarbeit mit Fidani so sagen.
Fazit:
Unsäglich langweiliger Fidani-Schmu, den sich wirklich nur die reinziehen sollten, die alles aus dem Italowestern mitnehmen wollen. Ansonsten ist „Sartana – Im Schatten des Todes“ nämlich eine ganz große Pleite erster Kajüte. Mich schüttelt es richtig.