Review

Hostel: Part 2 -Eli Roth

Eigentlich kann er es, der Eli Roth. Er ist keineswegs ein untalentierter Filmemacher, und an Ideen mangelts ihm auch nicht, aber dennoch schafft er es nicht einen durchweg überzeugenden Film zu drehen. Vielleicht sollte er sich selber noch einige male Hostel 2 anschauen und sehen was er mal wieder falsch gemacht hat anstelle den Raubkopierern die Schuld für die schlechten Besucherzahlen seines Films zu geben. Die Story ist in Hostel: Part 2 noch nichtssagender als in Teil 1, und wieder quält er uns mit einer nicht endenden Einführung die sich über 50 Minuten in die Länge zieht.

Story:
Die Geschehnisse aus Teil 1 wiederholen sich hier erneut mit einer Gruppe von Frauen die sich durch blödes Gelaber in die Slowakei umleiten lassen weil es dort ziemlich heiß zur Sache gehen soll. Gemeinsam checken alle girls in die Folter Hostel ein.

Kritik:
Aus der Geschichte die ich hier in zwei Sätzen zusammenfassen kann macht Roth ein 50 Minuten langes Palaver (Wikipedia sagt: Der Begriff Palaver bezeichnet eine langwierige, meist sinnlose, Diskussion oder Besprechung (absolut zutreffend)). Da die Drehorte aber mal ein wenig exotischer gewählt worden sind ist es nicht ganz so unterträglich wie in Teil 1. Doch dann fängt der Film plötzlich an, ich meine so richtig an. Roth zieht plötzlich ein wirklich gemeines Sortiment an Folterspielchen auf die selbst den abgehärteten Horrorfan noch verwundern/begeistern dürften. Dabei steht nicht die Brutalität im Vordergrund, sondern viel mehr das perverse. Ob Lustmorde oder Kannibalismus, Hostel 2 fährt ziemlich harte Geschütze auf. Ich kann Hostel 2 einfach nicht einen gewissen Charme abstreiten, im Gegensatz zu dem grauenhaft schlechten Saw 3 hat Hostel 2 nämlich noch einen gewissen Stil (schwer zu glauben aber es ist so).

Recht interessant fand ich das man mal ein wenig was über die Leute erfährt die hinter der Hostel stecken, bzw. dieser "leicht" geschmacklose Klub. Hostel 2 knüpft direkt an Teil 1 an, Jay Hernandez (Paxton aus Teil 1) hat hier auch noch einen kurzen Auftritt. Man bekommt auch einen tieferen Einblick aus welchen gehobenen Schichten die Folterknechte stammen die meist unscheinbare normale Personen sind, aber für eine enorme Summe an Geld ihr Opfer ersteigern wie andere Leute einen MP3 Player bei Ebay. Roth hat also sein bestes getan so viel aus dieser Story noch zu holen wie es ihm möglich war, einen richtigen Spannungsbogen bringt der Film aber dennoch nicht rüber. Es vergeht mal wieder zu viel Zeit bis es in Hostel 2 so richtig rund geht. Bevor überhaubt was passiert wird der Zuschauer schon fast vor Langeweile eingeschlafen sein. Viel Potenzial wurde mal wieder nicht genutzt. Dazu kommt diesesmal noch ein absolut bescheuertes Ende was unspektakulärer gar nicht hätte ausfallen können. Konnte Teil 1 noch mit einem überraschenden Finale überzeugen so endet Teil 2 ziemlich vorhersehbar.

Fazit:
Bis auf das Ende fand ich Hostel 2 eindeutig besser als Teil 1. Aber das reicht einfach nicht um eine bessere Bewertung als Teil 1 zu bekommen. Roth hat zu wenig dazu gelernt, wieso hat er wieder einfach so 50 Filmminuten verschwendet? Und gingen ihm am Ende ganz die Ideen aus? Trotz allem, einer der besseren Terrorfilme die in letzter Zeit erschienen sind. Nach dem Saw 3 Debakel war ich doch noch ganz zufreiden mit Hostel 2. Auch der Härtegrad hat mich an einigen Stellen sehr überrascht. Und vielleicht schafft es Roth ja wenigstens diesesmal eine vernünftige Unrated/Directors Cut Version hinzubekommen, auch Hostel 2 hat eine andere Schnittfasung ziemlich nötig, und das von jemanden der nichts gutes von Unrated Versionen hält. Sollte es tatsächlich eine neue Schnittfassung geben die sich lohnt, denke ich gerne noch mal über eine bessere Wertung nach.

Es sollte noch nicht sein Eli, vielleicht schaffst du es endlich mit Hostel 3 vollkommen zu überzeugen. 6/10 Punkte (ich glaube immer noch an dich *g*).

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