Ganz schön viel Blut für einen Sonntagmorgen... Die Hand zuckt noch, der Kopf spricht trotz des Geodreieck-Einstichs... Dass man in Japan durchaus auch mal den absurden Todesarten frönt ist kein Geheimnis. In der berühmt-berüchtigten "Guinea Pig"-Serie, die bereits nach Teil zwei ein wenig ins Leere lief, darf jedenfalls gesplattert und verhackstückelst werden, bis die Schwarte kracht.
Dabei bietet das Making Of einen genauso hohen Blutgehalt wie die Originalfilme - immer mit dem Zusatz, den Special FX-Koordinatoren ein wenig bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Also die Spritzpumpen klar gemacht, an der elektronischen Hand gefeilt, die nächste Latexattrappe gebastelt und dann per Zeitmaschine ins Jahr 1986 zurück gebeamt.
Wer selbst aus dem Amateursplatter-Bereich kommt, dürfte hier bestimmt interessante Einblicke erhalten haben. So gibt es Spezialeffekte nonstop, wobei vor allem die ersten drei Guinea Pig-Filme fachmännisch durchleuchtet werden.
Auf der anderen Seite muss die Frage gestellt werden, ob die Macher damit nicht ein wenig ihren eigenen Mythos demontiert haben? Lange Zeit war die Produktion des ersten Teils verschrien, wobei sogar ein bekannter amerikanischer Schauspieler geglaubt hat, es mit einem echten Snuff Movie zu tun gehabt zu haben... Wie up to date solche Making Ofs in Zeiten von Computer und CGI sind, ist erscheint ebenfalls sehr fragwürdig. Ein Hauch von Nostalgie ist also mit von der Partie, wenn es um echtes Kunstblut und menschliche Dummys geht.
Daher ist diese Doku nichts weltbewegend Besonderes sondern mit zahlreichen anderen Blicken hinter die Kulissen des Film-Metiers gleichzustellen. "Making of Guinea" ist leidlich unterhaltsam - ja, wirklich informativ - nein. Eher reines Ergänzungsmaterial für die Fans der Serie...