Nach einem verkackten Diamantenraub soll der kleine Ganove Ritchie für den Gangster-Boss Groznyi in ein Moskauer Hochhaus einsteigen und ein wertvolles goldenes Kreuz mitgehen lassen. Aufgrund der Unfähigkeit seiner trotteligen Komplizen Peter und Yuri versaut man die eigentlich recht simple Rein-Raus-Nummer kolossal und sitzt kurz darauf mit einer guten Handvoll Geiseln im dreizehnten Stockwerk des Gebäudes fest. Pech außerdem, dass die Besitzer des Kastens, bei denen es sich tatsächlich um Nachfahren von Ivan dem Schrecklichen handelt, diese Etage zur ausbruchssicheren Todesfalle umgemodelt haben, wo es regelmäßig ungebetenen Besuchern an den Kragen geht. Ritchie und die anderen werden dann auch schon bald von einem leicht debil dreinschauenden „Conan“-Verschnitt durch die kargen Korridore gehetzt, und wenn der mit seinem Morgenstern zuhaut, hält’s keinen Kopf auf dem Rumpf. Der Ganove muss sich nun mit der hübschen Anna und den anderen Geiseln verbünden, um nicht auch noch auf dem provisorischen Altar in der Leichenkammer geopfert zu werden… Jep, es gibt sie offenbar doch noch, die unapologetischen Low Budget-Horrorkomödien, die sich offenherzig im Kunstblut suhlen und dabei trotz aller Dummerhaftigkeiten für halbwegs passables Entertainment sorgen. Zwar hat man es bei dieser internationalen Co-Produktion, die mit Stephen Dorff und Sean Pertwee immerhin zwei zugkräftige, bekannte Namen im Cast vorweisen kann (was aber auch nicht zwangsläufig ein Zeichen für Qualität ist), nicht gerade mit einem absoluten Highlight zu tun, aber angesichts der zunehmend schwächer werdenden Konkurrenz kann sich dieses kleine Filmchen doch ganz gut behaupten. Originell ist das natürlich nicht, denn Kit Ryan bedient sich für seinen „Botched – Voll Verkackt!“ (der deutsche Untertitel ist ja wohl auch mal völlig beschissen, oder?) ohne Hemmungen beim vermeintlichen Genre-Übervater „From Dusk till Dawn“ und lässt die anfängliche Gangster-Groteske flott in eine derbe Fun-Splatter-Schote umkippen, bei der die Sujet-Grenzen gar nicht mal so deutlich zu ziehen sind. Die coolen Tarantino-Manierismen und selbstironischen Dialoge finden hier nämlich ebenso Einzug wie die bereits x-fach durchgekauten Slasher-Klischees, die allenfalls in der Gestaltung des irren Bösewichts von der Norm abweichen. Der könnte mit seiner zotteligen Barbaren-Kluft nämlich ebenso gut auch aus „Violent Shit – Part 14“ stammen. Glücklicherweise geht das Humor-Verständnis der Macher über das pansige Niveau eines Andreas Schnaas hinaus, auch wenn einige Zoten durchaus unter die Gürtellinie zielen und ein paar andere Pointen doch zu selbstzweckhaft blutig ausgefallen sind, um die wenigen hintersinnigen Momente so richtig glänzen zu lassen. Dass das Ganze dennoch Spaß macht und besser dasteht als andere Gore-Comedies liegt tatsächlich an den famosen Akteuren, die so die massiv vorhandenen Drehbuchschwächen locker überspielen, und es war auch eine gute Entscheidung, den Zuschauer weitestgehend auf Schulterhöhe mit Stephen Dorff zu halten, denn der gibt hier einen derart knüppelstraighten Leading Man inmitten eines spackig-überchargierenden Darsteller-Ensembles, dass es einem schon Respekt abnötigt. Angesichts so einiger grobschlächtiger Ideen und des allgemein eher flapsigen Tons kann es nun wirklich nicht einfach gewesen sein, hier eine permanent ernste Miene aufzusetzen. Viel mehr liefert der Streifen dann allerdings auch nicht, das Ambiente ist schon recht C-Movie-mäßig und wer mit solchen grotesk-blutigen Komödien per se nichts anfangen kann, guckt hier eh in die Röhre. Unterm Strich kann man sagen, dass Kit Ryan seinen Debütfilm zwar nicht komplett verkackt hat, aber dafür ist die lustige Blut- und Gewalt-Orgie leider enorm belanglos ausgefallen, aber zumindest auch nicht ärgerlich... und trotz FSK 16-Freigabe schmotzt es hier doch wirklich schön.
6/10