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Einige Frauen werden bestialisch ermordet und der Täter hinterlässt am Tatort stets ein Amulett in Form eines Halbmonds. Der Mordanschlag auf ein weiteres Mordopfer, Giulia schlägt jedoch fehl. Um sie vor dem Mörder zu schützen, wird Giulia für tot erklärt. Giulia und ihr Mann Mario versuchen den Täter zu finden, dabei stellen sie fest, dass alle Opfer des Mörders, zum gleichen Zeitpunkt in einem Hotel waren. Ein Indiz, das zu einem unbekannten Amerikaner führt.

Das Rätsel des silbernen Halbmonds kam ca. 4 Monate nach Das Geheimnis der grünen Stecknadel in die deutschen Kinos. Auch hier handelt es sich um eine deutsch/ italienische Koproduktion, die vom klassischen Wallace-Schema abwich und eindeutig als Giallo fungierte. Regisseur Umberto Lenzi ist zwar eher mit seinen Poliziescos und Kannibalenfilmen, zu dem ihr gebührenden Ruhm gekommen, allerdings kann man ihm als Regisseur eines Gialli, ebenfalls eine sehr gute Leistung attestieren. Lenzi geht gekonnt vor und es gelingt ihm den Zuschauer bis zur letzten Sekunde in seinen Film einzubinden. Dieses wird durch eine sich stets steigernde Spannung und die ein oder andere härtere Szene verstärkt.

Was Lenzi hätte vermeiden sollen, ist die Besetzung der Rolle von Giulia, denn diese wird von niemand schlimmeren, als Uschi Glas, dem visuellen Alptraum meiner Jugend, gespielt. Ich frage ernsthaft ob es denn nicht möglich war, Edwige Fenech für diese Rolle zu gewinnen. Schließlich ist man es aus einem Giallo gewohnt, erotische Frauen zu sehen. Aber um dieses zu erreichen… da geht Uschi Glas überhaupt nicht. Ohne jegliches Charisma, mit nervender Mimik und hölzernen Handlungsweisen, bewegt sich Frau Glas durch einen guten Film, den sie mit ihrer, unglaublich miesen Präsens zu zerstören versucht. Niemals war das Wort: Fehlbesetzung so angebracht, wie in diesem Fall.

Antonio Sabato, den man z.B. Das Auge der Spinne kennt, spielt seinen Part, als zum Zweck gewordener Privatdetektiv, sehr ordentlich. Marisa Mell hat leider nur einen kurzen Auftritt innerhalb des Films, u. a. weil viel zu oft Uschi Glas im Bild ist.

Fazit: Ein spannender und intelligenter Giallo, der mit Edwige Fenech noch wesentlich besser hätte sein können. Wenn da bloß nicht Frau Glas gewesen wäre.

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