Medienmogul Elliott Carver ist ein eiskalter Business-Hai, der am Weltfrieden zündelt, um die Auflage seiner Zeitung ‘Der Morgen’ zu steigern. Als Herr eines Satellitensystems hat er Zugang zu jedem Bildschirm dieser Erde. Mit Hilfe seines für Radargeräte unsichtbaren Super-Bootes schürt er einen potenziellen Krieg zwischen China und Großbritannien, um dann im neurevolutionären Reich der Mitte exklusive Medienrechte zu erhalten. Eine solche Provokation kann sich der britische Geheimdienst nicht gefallen lassen und fährt schwere Geschütze auf: Man schickt James Bond, den beste Mann in den Reihen des britischen Secret Service. Ausgestattet mit Qs neuen Gimmicks wirft sich Bond ins Geschehen, tatkräftig unterstützt von der Kollegin des chinesischen Geheimdienstes, Wai Lin.
Schön das der Welt der Nachwuchs an Superschurken nie ausgeht, um ein weiteres 007 Abenteuer ins Rennen zu schicken. Unser Villain of the Week ist allerdings deutlich zeitgemäßer, spätestens mit diesem Film zieht Bond endgültig in die digitale Welt ein, was sich auch speziell bei Q´s Technogimmicks bemerkbar macht. Vom Multifunktionshandy bis zum fernsteuerbaren neuen Automobil ist alles dabei, schade nur das Q wie auch Moneypenny auf relativ kurze Auftritte beschränkt sind und der traditionelle trockene Martini ganz verschwunden ist.
In Sachen Action läßt sich Regisseur Spottiswoode aber nicht lumpen. Schon in der Startsequenz wird ein Terroristen-Flohmarkt an der russischen Grenze in seine Einzelteile zerlegt, aber auch der neue Wagen und das zufällig rumstehende Motorrad der gleichen Marke werden ausgiebig zelebriert und zum Hubschrauber Jumping mißbraucht. Das Stealth Boot sieht ebenfalls beeindruckend aus und die Shootouts sind auffallend zahlreich. Zudem kommt mit Michelle Yeoh noch ein Martial Arts Schnucki hinzu, langweilig wirds mit Sicherheit nicht.
Die Story fand ich soweit auch gut. Die Bedrohung eines globalen Konflikts, der hier zwischen den Briten und Chinesen angezettelt werden soll, ist heutzutage auch stets präsent. Zur Steigerung einer Auflage und anschließende Senderechte aber etwas übertrieben, wenn beide Länder über atomare Bewaffnung verfügen.
Brosnans Bond kann man dabei kaum noch mit Connery oder Moore vergleichen, ebenso wie Daniel Craig sich deutlich von ihm unterscheidet. Die Action ist stark übertrieben und Bond wäre in der wirklichen Welt mindestens ein halbes dutzend Tode gestorben, aber als Zuschauer erwartet man das ja mittlerweile. Tomorrow never dies bietet solide, flott dargebrachte Agentenaction mit gewohnt guten Darstellern und krachendem Budenzauber. Sicher nicht der beste Bond, aber er hält gut das hohe Niveau der Reihe.
8/10