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Bond darf gegen einen Medienmogul ran – 03.09.2007

Schon lustig, denn wenn man den aktuellen Bondfilm mit Daniel Craig noch recht präsent im Hinterkopf hat, sehen die Filme mit Pierce Brosnan ziemlich alt aus. Dabei murrte man allenthalben über den heutigen Bond, zu männlich, zu menschlich…doch diese Eigenschaften erweisen sich als durchaus vorteilhaft. Denn der Bond des Jahres 1999 ist zu glatt, zu geföhnt und insgesamt zu wenig als Identifikationsfigur geeignet. Man wollte ja auch nicht so sein wie Roger Moore, sondern noch eher wie Connery, einst, als die Filme für uns Jugendliche noch ihren Reiz hatten. Doch 1999 erschöpft man sich in Schießereien und Actionsequenzen um ihrer selbst willen, und das wird spätestens nach der dritten Szene fad, zumal das jugendfreundliche Rating genremögliche Härten absolut vermeidet.

Bond hat es diesmal mit einem Schurken nach Art von Rupert Murdoch zu tun, ein Medienmogul namens Carver, der um des Erfolges willen auch gerne einmal Nachrichten inszeniert. Und was wäre besser geeignet als ein Krieg zwischen England und China, um die Auflagen in die Höhe zu treiben? Jaja, Wissen ist Macht, aber nichts wissen macht auch nichts – alte Phrase, aber doch immer wieder zutreffend. Und so folgen wir Bond auf den Spuren der ruchlosen Machenschaften des Medienzars, sehen, wie er von einer chinesischen Geheimagentin unterstützt wird und schließlich den Schurken mitsamt seiner Helferlein in eine bessere Welt befördert, wo der Morgen nie sterben wird.

Brosnan als Bond ist nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut. Er guckt zumeist verschmitzt, hat hier und da einen lockeren Spruch auf den Lippen, und die Frisur sitzt auch nach dem hundertsten Hindernis perfekt. Aber der Film fährt zuviel auf, gönnt dem Betrachter nur anläßlich einer Feier im Hause Carver ein paar ruhige Minuten und hetzt danach von einer Actionszene zur nächsten. Diese sind fraglos alle ziemlich gut inszeniert worden, wirken aber seltsam leblos und comichaft, da zumeist sehr übertrieben. Und wenn dann ein Helikopter fast senkrecht durch Straßen pflügt, und das auch noch zweimal, da das ja sooo toll aussieht, erschöpft sich des Zusehers Langmut. Man weiß ja, was einen im Universum des Agenten erwartet, aber hier ist es zuviel des Guten – man wendet sich gelangweilt ab und hofft auf normale Faustkämpfe…6/10.

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