Review

Bond is back und das erste, was dem einigermaßen intelligenten Zuschauer auffällt, ist die Unfähigkeit deutscher Verleihbeauftragter, die englische Filme eintiteln müssen. Denn "Tomorrow neves dies" heißt übersetzt nun mal "DAS Morgen stirbt nie" und nicht "Der Morgen". Wer also nach einem völlig in die Hose gegangenem Frühstück in diesem Film sucht, wird kaum fündig werden.
Ansonsten konzentriert sich Roger Spottiswoode, ebenfalls eher ein handwerklich begabter Regisseur in Brosnans zweitem 007-Abenteuer eindeutig auf die Actionelemente der Story und tilgt Romantisch-Erotisches größtenteils, was auch sicherer erscheint, da Michelle Yeoh eh besser ass kickt und Teri Hatcher nur wie die Kuh in der Buttermilch guckt.
Action galore also auch in diesem Fall, aber wenigstens ist die nicht ganz so hanebüchen und haarsträubend wie beim Vorgänger.
Auch das Thema Massenmedien ist recht interessant, reicht aber nur zum Grundplot, dem dann das übliche Weltübernahmegefasel mit provozierter politischer Krise von Seiten Jonathan Pryce folgt, das halbwegs von "The Spy who loved me" zusammengeklaut ist. Ach, Curd Jürgens, wenn du uns sehen könntest.
Immerhin reicht es in seinem Fall für einige Bonmots, auch wenn die Bill-Gates-Parodien inzwischen überhand nehmen und Pryce immer so bedrohlich wirkt wie der gute alte Al "Fuzzy" St.John in "Western von Gestern".
Garniert wird das mit tumbesten Helfershelfer aller Zeiten, denn Götz Otto stellt schauspielerisch sogar Dolph Lundgren in den Schatten, der mimisch noch hinter den Gummibäumen kommt.
Die einzige wirklich gute Wahl von Vincent Schiavelli muß sofort dran glauben zugunsten unseres Behelfsariers, der sicher nicht zum Abbau von Deutschen-Vorurteilen in der Welt beiträgt.
Brosnan muß sich dementsprechend auch nicht anstrengen, erledigt sich der gut bezahlten Aufgabe aber ohne größere Fehler.
So kommt dann auch ein passabler Actionreißer am Ende heraus, der durchaus zu unterhalten weiß, der mit 007 aber nur noch den Nummerncode gemeinsam hat.
Immerhin aber besser als die letzte Gurke, die man uns angeboten hat.
Ganz knappe 6/10.

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