Cries in the Night
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Dieses doch relativ obskure Stück Zelluloid wird höchstens noch altgedienten Videotheken und deren ebenfalls altgedienten Kunden vielleicht ein Begriff sein, sonderlich hohe Wellen schlug CRIES IN THE NIGHT wahrlich noch nie. Komisch eigentlich, es gibt weitaus misere Filme aus denen schon Kultobjekte geworden sind.
Über die Story wird hier nicht viel verraten, es ist auch empfehlenswert nicht auf die Rückseite der (für meinen Geschmack verdammt coole) Box zu schauen - nicht weil die Story schlecht wäre sondern weil sich CRIES IN THE NIGHT teilweise verdammt stark bei einem anderen (weitaus bekannterem) Film bedient und schon die Nennung des großen Vorbildes würde den Spass des selber-anschauens immens reduzieren da man praktisch vom Anfang an wüsste wohin die Reise geht. Von daher mal nur das nötigste:
Heather Chalmers zieht aufs Land zu ihrer Grandma, die aus finanziellen Gründen gezwungen ist aus dem liebgewonnenen Beerdigungsinstitut (der OT des Films lautet FUNERAL HOME)ihrers Mannes eine Pension zu machen. In der Gegend verschwinden seit geraumer Zeit immer wieder Menschen ohne jede Spur und bald sind die Pensionsgäste ebenfalls in Gefahr.
Hört sich von der Inhaltsangabe an wie ein Slasher-movie? Ist es aber nicht, viele Aspekte des Films würde ich noch nicht mal als Horror bezeichnen sondern eher als Familien-Drama mit Bodycount. Unterhaltsam ist das ganze auf jeden Fall immer, obwohl man sich über die vielen Schwachpunkte sicherlich recht einfach lustig machen kann. Da wird z.B. verdammt viel wertvolle Laufzeit an zwei im Prinzip total uninteressanten und was noch schlimmer ist total unsympathischen Charaktere verwendet die man eigentlich von ihrem ersten Auftritt an krepieren sehen will. Da der Film an sich durchaus ernsthaft rüberkommt ist man des öfteren von dem miserablen 80'er Humor (der großherzige Bulle erinnert verdammt an so 'nen Typen von Police Academy) eher verstört als belustigt. Zudem verliert der Film kurz vor dem Ende sehr an Reiz da die Auflösung bis dahin eigentlich jedem klar sein müsste und unsere Helden immer noch ziemlich planlos durch die Landschaft eiern.
Riesige Pluspunkte kriegt der Film durch die beiden tollen Hauptakteure (Kay Hawthrey & Lesleh Donaldson) die den Rest der Beteiligten locker an die Wand spielen. William Fruet ist kein schlechter Filmemacher, vor allem zu Anfang gelingen ihm ein paar sehr schöne Szenen, nicht zu vergessen ein überaus makabrer Flashback - ihr werdet's wissen wenn ihr's seht. Obwohl des Rätsel's Lösung eigentlich auf der Hand liegt überrascht der Film immer noch mit einigen unvorhergesehenen Wendungen die das ganze interessant halten. Hier gibt's übrigens bis auf die Drangsalierung eines Rückens mit einem Schraubschlüssel so gut wie kein Blut zu sehen, Gorehounds werden von dem Film also enttäuscht (und diesmal ist's nicht die Zensur, der Film ist so!).
Fazit: Kein großer oder bemerkenswerter Film, trotzdem für Horrorfreunde einen Blick wert.