Genauso wie "Scream" Mitte der 90er Jahre, lösten damals auch "Halloween" und "Freitag der 13." eine Welle von Slashern aus. Meist mit geringem Aufwand gedreht verschwanden einige gleich wieder in der Versenkung, dazu gehört auch "Killerspiele" von Eintagsfliege Michael Elliot. Nur der Name von Drehbuchautor und Produzent Christopher Mankiewicz dürfte manchen ein Begriff sein, denn er fungierte als Produzent auch bei "Das Urteil" oder "Ein Perfekter Mord" und ergatterte sich kleinere Rollen in zwei Filmen mit Arnold Schwarzenegger (Red Heat, Eraser). Doch auf seine ersten Gehversuche im Bereich Film kann er alles andere als stolz sein, denn selbst der Durchschnittsbereich ist für "Killerspiele" in weite Ferne gerückt.
Wenn es einem nicht mal gelingen mag dem gängigen Schema F zu folgen, dabei ein wenig Atmosphäre zu erzeugen und ein paar blutige Mord einzubauen, dann sollte man lieber die Finger vom mittlerweile völlig ausgelasteten Genre Slasher lassen. Und ein besonderes Schmankerl ist, dass uns Elliot hier versucht seine manchmal weit über 30 jährigen Darsteller als Teenies im Alter von 16 bis 18 Jahren zu verkaufen.
Die Falcon Akademie wird Schauplatz einer blutigen Mordserie. Eigentlich wollen sich einige junge Athleten für die nächste Olympiade vorbereiten, doch ein unbekannter Killer bewaffnet mit einem Speer will dies um jeden Preis verhindern. Und was hat es mit den neuen Dopingpräparaten von Dr. Jordine (Michael Elliot) auf sich? Trotz der Gefahr trainieren die jungen Leute weiter.
Schön blöd, aber hier scheint sich sowieso niemand für die bestehende Gefahr zu interessieren. Teilnehmer verschwinden einfach spurlos, doch das Betreungsteam und die Athleten scheint das kein bisschen zu jucken, nicht mal die Polizei wird eingeschaltet. Aber warum auch, wenn die Figuren nicht die Bohne interessieren. Elliot befasst sich kein bisschen mit den jungen Sportlern, ausser wenn es um eine Lovestory geht. Doofes Gequatsche, diverse Liebesszenen und ausführliche Trainingssequenzen dominieren das Geschehen. Allein der erste Mord lässt über fünfzehn Minuten auf sich warten und ist nicht mal spannend eingeleitet. Überhaupt gelingt Elliot bei den wenigen Morde kaum eine Bedrohung aufzubauen, bis auf eine Ausnahme. Die Tötung im Schwimmbad ist spannungstechnisch der absolute Höhepunkt und richtig gut gemacht.
Anders als der Showdown, welcher nur aus einer Hetzjagd durchs dunkle Schulgebäude und der schnellen Entledigung des Killers besteht. Gemordet wird nur mit dem Speer, eine Abwechslung gibt es leider nicht, was die Morde eintönig wirken lässt und sonderlich blutig ist das Ganze auch nicht. Leider wird der einzige Verdächtige zur Filmmitte ermordet und da es keinerlei Motiv gibt, könnte eigentlich jeder der Täter sein, was zumindest zum Rätseln einlädt. Die finale Auflösung ist tatsächlich eine kleine Überraschung, aber das eigentliche Motiv ist lächerlich. Und zwischen den Morden ist "Killerspiele" einfach nur langweilig, da man auch nicht mal versucht die Identität des Killers zu ermitteln.
Die Darsteller sind genau wie der ganze Film weit vom Durchschnitt entfernt, selbst die erfahrene Sally Kirkland (Death Strip, Psycho-Killer) die auch noch beim berühmten Lee Strasberg lernte, kann keinerlei Akzente setzen. Sie passt sich dem unterirdischen Niveau der restlichen Flachköppe perfekt an.
Obwohl hinter jedem Film viel Arbeit steckt, verdienen es einige von ihnen in der Versenkung zu verschwinden. Im Genre Slasher gibt es Schlechteres, aber "Killerspiele" hat in keinem Punkt etwas zu bieten, was den Zuschauer über die Distanz bei Laune hält. Zu wenige und harmlose Morde, kaum Spannung und miese Darsteller sorgen für einen geringen Unterhaltungswert, obwohl man zum Rätseln was den Killer betrifft eingeladen wird.