„Killerspiele“ gehört zu den wirklich vergessenswerten Slashern der 80er, die ihre Existenz einzig und allein dem durchschlagenden Erfolg von „Halloween“ verdanken.
Dabei hat „Killerspiele“ immerhin den Vorteil auf ein wenig genutztes Umfeld zurückzugreifen, das Sportlermilieu. So führt der Beginn uns immerhin schick und knackig die zentrale Athletentruppe ein, die hier im Mittelfeld des Geschehens steht. Alle sieben porträtierten Sportler an der Sportakademie, an der der Film spielt, sind Meister ihrer jeweiligen Disziplin und erlangen die Erlaubnis an der Olympia-Qualifizierung in Pittsburgh teilnehmen zu dürfen.
Doch kurz darauf stellt sich die Ernüchterung beim Zuschauer ein: Auch im Sportlermilieu sind die Teenies die gleichen Dumpfbacken, die man in fast jedem Schlitzerfilm der 80er antrifft. Abgesehen von der Tatsache, dass sie mehr körperliche Aktivitäten zwischen dummen Gesprächen und abendlichen Trinkveranstaltungen betreiben, aber wirklich innovativ ist das im Vergleich zu üblichen Schul- oder Uni-Szenen in dem Genre auch nicht.
Doch an der Akademie geht alsbald ein Killer um, meuchelt eine Sportlerin mit einem Wurfspeer und lässt die Leiche verschwinden. Man wundert sich zwar, dass besagte Sportlerin nicht zum Training erscheint, aber ahnt nichts Böses, weshalb bald mehr Leute dran glauben müssen…
Bei dieser Plotformulierung dürfte kaum jemand vor Begeisterung vom Sofa fallen und so bleibt es fast den gesamten Film über. Es wird halt erst unbemerkt gemetzelt, ehe in der zweiten Filmhälfte ein paar Teenies auf den Trichter kommen, dass etwas nicht stimmt. Mit der Logik ist hier nicht viel los, denn frisch abgestochene Opfer hinterlassen wenig bis gar kein Blut, was andere bemerken könnten, die sich im gleichen Raum wie die Leiche befinden.
Immerhin das übliche Whodunit ist gar nicht mal so schlecht geworden, denn es animiert den Zuschauer immerhin zum Mitraten. Natürlich ist klar, dass der unsympathische Speerwerfer nicht der Täter sein kann, da das zu offensichtlich wäre und so gibt dieser dann auch in Minute 35 den Löffel ab. Die Lösung ist durchaus plausibel und der Täter kommt auch aus den Reihen jener Leute, welche der Zuschauer verdächtigt (nämlich die vier erwachsenen Betreuer an der Akademie). Nur das Motiv ist nicht zu erraten und an sich vollkommener Blödsinn, dass man sich direkt wieder an den Kopf packen möchte.
Tödlich für „Killerspiele“ ist allerdings die mäßige Inszenierung der Mordszenen. Oft wird ohne Atmosphäre zu verbreiten jemand dahingemetzelt, weshalb in diesen Szenen kaum Spannung aufkommt. Die länger ausgearbeiteten Morde bauen aber auch nur wenig Nervenkitzel auf, das Gekreische nervt statt Angst zu machen und Effektfans gucken ebenfalls in die Röhre. Zudem packt der Regisseur in jeder Mordsequenz den Blaufilter aus, während der gleiche Raum nach dem Mord direkt wieder in normalem Licht erscheint, was auch eher lächerlich ist. So kann lediglich der gut gemachte Kill im Schwimmbad Spannung erzeugen. Vielleicht hätte man den Machern sagen sollen, dass ein neues Mordwerkzeug keinen innovativen Slasherfilm macht.
Kommen wir zu den Schauspielern, na ja, sagen wir lieber Darsteller: Alle scheiße. Denn das dümmliche Geschrei und die saublöden Gesichtsausdrücke sind hier so nervig und schlecht wie in erschreckend vielen Billigslashern der 80er.
Ansatzweise spannendes Mörderraten und eine einzige, stimmig gemachte Mordsequenz machen bei schlappem Drehbuch, mäßiger Inszenierung und unterirdischen Darstellern noch keinen passablen Film – „Killerspiele“ ist schlecht, aber nicht ohne ein paar Vorzüge.