Bad Boy Will Smith rettet mit Kevin Kline Amerika
Story:
Amerika im 18. Jahrhundert: Der Superschurke Dr. Arliss Loveless kidnappt die besten Wissenschaftler Amerikas, um Amerika zu unterjochen. Präsident Ulysses Grant setzt seine beiden besten Männer auf den verrückten Bösewicht an. Doch der Revolverheld James West (Will Smith) und Artemus Gordon (Kevin Kline) können sich nicht ausstehen und versuchen sich ständig gegenseitig zu übertrumpfen. Auf der Jagd nach Dr. Loveless treffen sie immer wieder auf skuriele Erfindungen, die ihnen das Leben schwer machen. Schließlich treffen sie auf ihren Gegner. Aber seine neuste Erfindung scheint unbesiegbar....
Gäääääähn, Sonnenfeld hat mit Will Smith eine kindergerechte Geschichte für die Kleinen abgeliefert. Bloß nicht nachdenken, nur immer auf den lustigen Will Smith und den fehlbesetzten Kevin Kline achten. Noch nachträglich Rita Escobar einbauen, die um die sich die beiden streiten. Damit bekommt man den Film auf eine ordentliche Kinolänge. Dem Bösewicht geben wir eine übergroße Megamaschine, mit der er alles kaputt machen kann. Irgendwie lassen wir die am Ende zusammenkommen und dann ist Ende. So viel zur Story.....
Musik:
Keine Ennio Morricone Musik, so was hat dieser Western auch nicht verdient. Hey, Will Smith spielt doch mit. Da kann er das Ost Lied auch gleich selber singen. Funktioniert doch bei „Men in Black“ auch prima. Ansonsten lassen wir halt immer ein wenig Western- oder Saloongedudel im Hintergrund laufen. Das passt schon und merkt eh keiner.
Atmosphäre:
Ja, wo ist sie denn? Wie im wilden Westen habe ich mich sicher nicht gefühlt. Aber der achso coole und hippe Macho Will Smith ist ja dabei. Schwarzem Cowboyhut schräg auf den Kopf (year, wie cool) und erst mal ein paar Leute platt gemacht. Vorher aber noch kurz eine Frau verführen. Fluchs die beiden Streithähne West und Artemus aufeinander prallen lassen und den Bösewicht einen Kurzauftritt gönnen. Super..... Ab geht es zum Präsidenten (dämliche Synchrostimme), der übrigens wirkt als hätte die Monty Python ihn hypnotisiert. Schnell die beiden auf die viel zu lahme Jagd schicken. Spannung fehlt? Egal wo für haben wir denn den PC? Also zaubern wir einen Haufen mysteriöse Dampfmaschinen, mit denen die beiden sich rumschlageen müssen. Sogar eine Terminatorausgabe hat Dr. Loveless gebastelt. Flugzeuge gab es noch nicht? Von wegen, dann bastelt Artemus halt was zum fliegen. Verdammt, irgendwie müssen wir da noch einen weiblichen Part einbauen. Also nehmen wir Salma Hayek (auch übelst dämliche Synchrostimme) und geben ihr den Part der Frau eines verschwundenen Wissenschaftlers. Habe selten so einen überflüssigen Charakter in einem Film gesehen. Wenn dem Film die Ideen ausgehen, wird einfach wo anders geklaut. So was kommt schon mal vor, aber selten so häufig in einem Film. Da haben wir das abpausen von Nachrichten (James Bond), Stiefelmesser aus FDTD 3 oder die hilflose Rennerei vor einem fliegenden Ding in einem Maisfeld (erinnert mich schon allein wegen der Kameraführung an Tanz der Teufel). Aber ich will denn Film nicht ganz zerreißen. Die eine oder andere Idee ist doch ganz nett. So fand ich die doppeldeutigen, rassistischen Dialoge zwischen West und Dr. Loveless ganz nett und Kevin Kline ist in Frauenkostüm auch nicht schlecht. Verwunderlich sind aber die unterschiedlichen Qualitäten der Effekte. Denn zeitweise sieht man sehr deutlich, dass es sich bei dem Film um Leinwände und Studiobauten handelt. Die CGI Tricks hätte man sorgfältiger einsetzen sollen.
Schauspieler:
Will Smith Fans werden auf ihre Kosten kommen. Obercool und machohaft strampelt er auch durch diesen Film, so dass ich ihm am liebsten selber die Fresse polieren möchte. Der auch so hippe Smith schlägt sich wie Bud Spencer und Terence Hill oder ballert lässig wie Clint Eastwood, deren Klasse erreicht er aber nicht.
Schade um Schauspieler Kevin Kline. Das Erfindergenie, das ein wenig an McGyver erinnert, kann sich scheinbar nicht entscheiden ob er einen versnobten Erfinder oder lieber einen schwulen Verkleidungskünstler spielen soll. Dank des Drehbuchs verschenkter Schauspieler.
Fazit:
Dämliche, langweilige Westernkomödie für die ganz Kleinen. Wie schon in „Men in Black“ bleibt die Story auf der Strecke. Dafür wird der Schauspieler mit dem coolen Will Smith und Effekten erschlagen. Ich kann von diesem „Werk“ nur abraten. Typischer „mal kurz an der Kinokasse abräumen und dann vergessen“ Film. Das einzige erwähnenswerte sind die gelungenen, doppeldeutigen Dialoge zwischen Loveless und Smith und der ein oder andere CGI Effekt.