Was für ein öder Dreck...22.06.2011
Nun also Vietnam...es darf ja ein jedes Land dieser Welt gerne seine Spuren auf dem Filmmarkt hinterlassen, und wenn diese Spuren dann mit sehr viel Action und Martial Arts gefüllt sind, ist man gerne bereit, auch weiteren Filme aus dem jeweiligen Land eine Chance zu geben, so geschehen bei Ong Bak aus Thailand...doch Vietnam wird diese Chance nicht bekommen, denn der bis dato wohl teuerste vietnamesische Film enttäuscht auf ganzer Linie. Dreck beschreibt es natürlich nur sehr plakativ, aber dieser Film ist wirklich ein Attentat auf das Durchhaltevermögen des Zusehers, der nach einem fulminanten Auftakt mehr und mehr nur noch gegen den Zwang ankämpfen muß, den Aus-Knopf zu betätigen...ohne Vorspultaste hätte ich den Film nicht bis zum Ende gucken können.
Was gibt es hier alles nicht...nun, eine vernünftige Story, Logik, Konzentration auf wesentliche Momente, Erklärungen, gutes Schauspiel, tolle Kämpfe - davon viele, innovative Martial Arts...stattdessen erleben wir eine wirre und zerfaserte Geschichte, in deren Verlauf sich die Hauptfiguren ein ums andere Mal seltsam und irrational benehmen. Wir sehen Menschen einen bereits seit langer Zeit davongefahrenen Zug per Pedes einholen und mittels eines Sprengstoffanschlags stoppen - und genau bei dieser Sequenz war ich wirklich sauer, denn ich bin im Actiongenre bereit, die eine oder andere Unwahrscheinlichkeit hinzunehmen, aber ich will nicht für dumm verkauft werden.
Und egal, ob die vor dem Hintergrund des vietnamesischen Freiheitskampfes gegen die französischen Kolonialherren im Jahr 1922 spielende Geschichte einen wahren Hintergrund hat oder nicht...wenn die Regie alles verwurstet, was ihr beim Mittagessen so einfällt, dann ist das einfach kein Spaß mehr für den Zuseher. Wir erleben Rebellen in einem kleinen Dorf...Staatspolizei...ein unverwundbarer Widersacher...ein Mann, der die Seiten wechselt...Folter...Arbeitslager samt Auspeitschungen...Liebesgeschichte im Kerzenlicht...Erschießungen...und das alles in weniger als 100 Minuten. Doch wie so oft - zu viele Zutaten machen den Eintopf ungenießbar, und daran ändern auch die recht harten, aber leider auch recht wenigen Kämpfe nichts. Mich hat dieser Film auf der ganzen Linie enttäuscht, und die Punkte gibt es auch nur für die Faustkämpfe...3/10.