Eigentlich bin ich jemand, der um deutsche Filme einen großen Bogen macht. Das gilt insbesondere für dämliche TV-Actionproduktionen. Für "Flammen über Berlin" hat Pro7 ja ordentlich Werbung gemacht, sodass ich mir das Teil abends doch mal reingezogen habe.
Rainer Matsutanis "Event-Movie" sieht aus wie die abgespeckte Version von "Flammendes Inferno".
Die ersten 10 Minuten lang gibt es zur Einführung der Hauptdarsteller dämliche Dialoge zu hören. Doch dann donnert schon die Feuerwalze eindrucksvoll durch das Restaurant des Berliner Fernsehturms. Von da an setzt der Film eindeutig auf Action. Die ist im großen und Ganzen auch gelungen, die Tricks sind recht ordentlich.
Trotzdem weiß man zu jeder Zeit, dass man sich in einem deutschen TV-Film befindet: formelhafte Story, klischeeüberladen, optisch nicht unbedingt ein Hit und mit Standardmimen besetzt. Lediglich Klaus J. Behrendt kannte ich und der wirkte gelangweilt.
Unter den schablonenhaften Figuren befinden sich der heldenhafte Feuerwehrmann, die Tochter des Feuerwehrchefs, praktischerweise eine Krankenschwester nebst nervigem Sohn und zu allem Überfluss ein helfender Quotenneger aus den Vereinigten Staaten - damit man auch ja immer an die Vorbilder denken muss.
Weil der Film krachend beginnt und über weite Strecken das Actionniveau halten kann, wird es nie langweilig. Zum Ende hin ist dann leider die Luft raus und der Fernsehturm bleibt komplett stehen. Die im Film prophezeihte Version mit der in sich zusammen fallenden Kugel hätte nochmal einen kleinen Höhepunkt setzen können.
Fazit:
"Das Inferno" ist und bleibt ein TV-Film mit vielen Macken. Die finanziell in ihrer Anzahl und Wucht begrenzten Actionszenen können nicht über diese Schwächen hinwegtrösten. 6/10 Punkten.