Actionregisseur Walter Hill lässt mit " Last Man Standing " den Neo Western wieder aufleben. Diesen Film aufgrund des Titels nicht mit dem Jeff Wincott Actioner verwechseln. Die Story basiert auf dem japanischen Original, namens " Yojimbo ". Dieser Stoff wurde dann später nochmal mit Clint Eastwood in " Eine Handvoll Dollar " verfilmt. Doch Hill´s Plagiat gefällt mir eindeutig am besten. Walter Hill produzierte den Film zusammen mit Michael De Luca.
Story:
Der unbekannte Außenseiter John Smith ( Bruce Willis ) kommt in das verlassene Wüstenkaff Jericho. Dort gibt es zwei rivalisierende Banden, welche sich bekriegen. John bietet beiden Parteien seine Dienste an und dezimiert die Banden nach und nach. Doch bald steht er zwischen den Fronten und hat den gefährlichen Killer Hickey ( Christopher Walken ) am Hals. Bald stapeln sich die Leichen und John will unbedingt der Last Man Standing sein.
Originell ist die Story an sich nicht und auch noch abgekupfert, jedoch weiss Walter Hill wie man diesen Stoff effektiv umzusetzen hat. An sich ist der Film eine harte Mischung aus Western und Actionfilm, trägt aber einerseits den typischen Hillstil, welche sich schon allein an der staubigen, altmodischen und kargen Kulisse bemerkbar macht. Weit und breit nichts als Wüste, alles ist alt, staubig, trotzdem präsentiert man viele Panoramabilder der Wüste, doch trist bleibt die Kulisse trotzdem. Der instrumentale und eingängige Score stammt von Ry Cooder, welcher sich hier wieder fast nur auf Gitarrensounds festsetzt.
Die Action ist nicht gerade in großen Mengen vorhanden, jedoch sind die Shootouts toll choreographiert und mit vielen blutigen Einschüssen versehen. Auch erinnern sie an das Hongkong KIno, denn John Smith legt stets beidhändig ballernd seine Gegner um. Die Action ist zwar richtig bleihaltig, jedoch ist der Film sonst etwas zu ruhig, vor allem den Showdown hätte man etwas spektakulärer gestalten können. Aber trotzdem kommen Actionfans hier auf ihre Kosten, auch wenn fast gar keine Keilereien vorhanden sind. Dafür gefallen wiederum die tollen Dialoge und der sehr eigensinnige Humor.
Bruce Willis liefert hier wieder eine Glanzleistung ab. Seine Figur John Smith verkörpert er lässig, sehr cool, jedoch nicht ganz ohne Gefühle, wie man es anfangs erst denkt. Ich denke man hätte hier keinen Anderen nehmen können, denn Bruce trägt diesen Film.
Christopher Walken ist einer jener flexiblen Schauspieler, welche in jeder Rolle eine gute Figur machen. So gibt er hier den vernarbten und brutalen Killer Hickey. Schade um das Finale, denn ich hätte gerne ein längeres Duell mit den Beiden gesehen.
Patrick Kirkpatrick hat eine Nebenrolle bekommen, diese hält jedoch nicht sehr lange an, denn er ist John´s erstes Opfer.
Fazit:
Staubtrockener Westernactioner mit brillant choreographierten und harten Shootouts und mit vielen trockenen Sprüchen. Vielleicht sonst etwas zu ruhig und schwachem Showdown, doch ansonsten perfekt, vor allem die Darsteller.