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Ich muss zugeben, dass auch mir der Name Daniel Craig nichts sagte und ich genauso überrascht war von der Meldung, dass er zum neuen James Bond Darsteller auserchoren wurde. Wenn mich diese Reihe auch nicht sonderlich interessiert, verfolgt man trotzdem interessiert alle Jahre wieder, wer denn nun der nächste 007 wird. Findige DVD-Firmen denken sich natürlich nun, wir bringen jetzt mal so jeden Schrott auf den Markt, den der gute Mann bis dahin schon auf Zelluloid gebannt hat - denn da können wir ja vorne groß mit dem Namen werben und dann werden es die Leute schon kaufen. So geschehen auch mit „Sword of Honour", der bereits aus dem Jahre 2001 stammt.

Guy Crouchback (welch herrlicher Name) stammt aus einer Aristokratenfamilie, ist jedoch fest entschlossen für sein Land in den Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen zu ziehen. Dabei ist ihm sein relativ hohes Alter ein Hindernis, da die verschiedenen Regimente Jungspunde bevorzugen. Doch dann erhält er eines Tages über Verbindungen die Chance, seinen Teil zur Rettung des Landes beizutragen und kommt bei den so genannten „Royal Corps Halbadiers" unter, wo er einer harten Ausbildung unterzogen wird. Irgendwann wird ihm dann auch eine eigene Einheit unterstellt, und er erhält die Chance, sich zu beweisen. Doch da hat er die Rechnung ohne die Deutschen gemacht.

Das klingt doch ganz interessant, könnte man meinen. Ist es aber nicht. Der Film pendelt mit Ausnahme einiger Minuten konstant zwischen langweilig und lächerlich. Die „harte" Ausbildung, die Craigs Charakter in dem Film durchschreitet, geht eher als unfreiwillige Komik durch. Der Leiter des Stützpunktes ist mit seiner Augenklappe und seinen merkwürdigen Aktionen eine absolute Witzfigur und erinnert eher an Mr. Bean - sorry liebe Engländer, aber wenn es in den Kasernen bei Euch so zugeht, weiß ich auch, wieso euer Gesundheitssystem so schwach ist.

Des Weiteren werden die eh schon wenigen Ereignisse ständig durch eine vollkommen dusselige Liebesgeschichte unterbrochen, was dem Film Zeit und dem Zuschauer den Nerv raubt, zumal die eigentlich für den Film vollkommen unerheblich bleibt (es sei denn, in den letzten fünfzehn Minuten  passiert hier noch etwas, was diesen doofen Handlungsstrang rechtfertigen würde, da bin ich nämlich eingenickt).

Die Darsteller sind durch die Bank weg eine absolute Katastrophe. Am schlimmsten treibt es hier Craigs Zimmerpartner, der bestenfalls die Karikatur eines Soldaten abgibt, wobei das durchaus lustig ist, mit Sicherheit so aber nicht gedacht war, denn noch mal - hier handelt es sich nicht um eine Komödie, sondern um ein Drama.

Wer aber jetzt glaubt, dass Craig den Film mit seiner Präsenz rettet, liegt ebenfalls daneben. Seine Leistung ist ebenso grottenschlecht, wie die des Restensembles, und seine dämliche Mimik passt teilweise überhaupt nicht zu den Sätzen, die er von sich gibt und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies nur an der Synchronisation liegt. Das mag für eine Rolle in einem James Bond Film reichen, doch zu einer Charakterrolle ist dieser Mann nicht fähig, bzw.war es vor sechs Jahren noch nicht.

„Sword of Honour" haben die Produzenten der Bond Filme sicher nie gesehen, sonst hätte der Mann bestenfalls eine einmalige Statistenrolle in der geschichtsträchtigen Rolle bekommen.

Zusätzlich ist das Bild dieser DVD eine noch größere Katastrophe als der Film selbst. Obwohl ich den Langweiler auf einem kleinen 51'Zoll TV gesehen habe, ist dies vollkommen unscharf und grieselig. Aber da dachte man sich wohl, für eine Aufbereitung des Bildes geht wieder zu viel Geld drauf und das ist der Schrott nicht wert.

So bleibt genau dies der einzige Punkt, bei dem man von Seiten der EMS alles richtig gemacht hat. Dann lieber das Geld in eine große Grillparty für die Mitarbeiter stecken, das macht mehr Sinn.

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