Review

Das in den Wäldern von West-Virgina so einiges als krankes Volk lebt, dürfte seit „Wrong Turn“ bekannt sein. Aber diesmal machen keine degenerierten Mutanten Jagd auf Menschen, sondern ein Ehepaar mit einem perfiden Plan. Doch in „Timber Falls“ geht es nicht minder zimperlich zu wie in „Wrong Turn“. Nein, es geht sogar etwas heftiger zur Sache. Dazu aber später mehr.

Story: Das junge Pärchen Mike und Sheryl wollen ein romantisches Wochenende in der freien Natur verbringen. Doch ihr kleiner Ausflug steht unter keinem guten Stern. Bereits zu Anfang werden sie von drei Jugendlichen beim Sex unterbrochen die sich alles andere als freundlich herausstellen. Wäre das nicht schon genug gewesen, ist Sheryl am nächsten morgen verschwunden. Auf der Suche nach ihr tritt Mike in eine Bärenfalle und wird daraufhin von der einheimischen Ida verarztet. So findet sich auf Mike bald in der Gewalt von Ida, ihrem gottesfürchtigen Ehemann und ihrem entstellen Bruder Deacon wieder. Sie wollen das Pärchen dazu zwingen ein Kind zu zeugen. Für Mike und Sheryl beginnt eine schmerzhafte Tortur…

Zugegeben, „Timber Falls“ bietet nix was es nicht auch schon in unzähligen anderen ähnlich gelagerten Filmen zu sehen gab. Sicher ist er auch kein Meilenstein oder ein innovativer Film. Er mag auch nur eine kleine Fußnote in den Annalen der Horrorgeschichte sein. Aber das ist alles nur zweitrangig. Denn „Timber Falls“ geht einfach nur tierisch ab und theoretisch könnte ich dieses Review auf drei kleine Worte beschränken: Geil. Unbedingt angucken!

Was Regisseur Tony Giglio mit seinem kleinen Horrorthriller abgeliefert hat gehört für mich zu dem Besten was das Genre 2007 hervorgebracht hat. Und ich hab viele Filme in diesem Jahr gesehen. Dabei hatte ich keinerlei Erwartungshaltung den Streifen und daher war ich von dem Ergebnis umso überraschender. Eine kleine Perle die sich über den Schund welcher fast wöchentlich die Regale der Videotheken überschwemmt wohlwollend hervorhebt. „Timber Falls“ ist ein packender und spannender Trip der keine Kompromisse eingeht und seine Figuren verdammt hart rannimmt. Giglio schafft es seine beiden Hauptdarsteller so sympathisch zu zeichnen, dass mal regelrecht mit leidet wenn sie gefoltert und gequält werden.

Ob Mike nun ausgepeitscht und mit einem Brandeisen gefoltert wird oder Sheryl der Finger abgeschnitten und beinahe vom degenerierten und entstellen Deacon vergewaltigt wird. Giglio lässt die beiden und die Zuschauer richtig leiden. Er beschränkt sich nicht nur auf Sadismus und Folter, sondern er bietet auch eine Ganze Reihe von blutigen Effekten, welche jedem Gorehund das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen dürfte. Es ist schon fraglich ob der deutsche Verleih Ascot den unbeschadet durch die FSK bringt, vor allen wenn man ihn mit dem kürzlich erschienenen und ähnlich gelagerten „Storm Warning“ vergleicht. Dieser hatte weniger Glück bei der FSK und fällt harmloser aus als „Timber Falls“.

Gut ausgewählt sind die Darsteller von Mike und Sherly. Mike wird vom Serien erprobten Josh Randall verkörpert, welcher schon bei „Scrubs“ und „Lost“ mitwirkte. Die Rolle der Sheryl geht an die wunderschöne Brianna Brown, die auch nicht mir ihren Reizen geizen darf. Wobei sie bei den pikanten Szenen offensichtlich gedoubelt wurde. Nick Searcy und Beth Broderick geben das sadistische Hinterwäldlerpärchen mit Bravour.

Es fällt mir wirklich schwer negative Aspekte bei dem Film zu finden, weil ich immer noch total hin und weg bin und in lange nicht mehr erlebter Euphorie für einen Film schwelge. „Timber Falls“ ist ein kleines Meisterwerk geworden mit sympathischen Hauptdarstellern und einer gut dosierten Prise Sadismus und Gewalt. Die Story kann man zwar knicken und auch vor Plotholes und den üblichen Zutaten für Horrorfilme wird man nicht verschont. Doch das ich alles egal, denn „Timber Falls“ ist einfach nur großartig.

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