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Bernd Eichinger und Constantin wollten auch ihr Stück vom Superheldenkuchen abhaben, also versuchte man es zwei Jahre nach dem ersten „Fantastic Four“, die nun auch noch die beliebte Marvel-Figur des Silver Surfer ins Rennen schickte.
Reed Richards (Ioan Gruffudd) alias Mr. Fantastic, Sue Storm (Jessica Alba) alias Invisible Girl, ihr Bruder Johnny (Chris Evans) und Ben Grimm (Michael Chiklis) alias The Thing sind mittlerweile eine etablierte Heldeninstanz, die jedoch das Privatleben von Reed und Sue belastet: Die Hochzeit musste schon mehrfach wegen kurzfristig anstehender Weltenrettung platzen. Johnny hingegen fühlt sich weiterhin froh als Bruder Leichtfuß und Ben hat das Hadern mit seinem Äußeren weitestgehend überwunden, womit „Fantastic Four 2“ fast schon konsequent dem Stoff auch noch das letzte Bisschen zwischenmenschliches Drama austreibt, das der eh schon flache Vorgänger besaß.
Beim neuesten Hochzeitsversuch der beiden Heldencelebrities schießt der Silver Surfer, ein außerirdisches Wesen auf einem Surfboard, dazwischen und lässt die Feier platzen, nachdem die Behörden Reed bereits angefragt hatten, ob er ihnen beim Aufspüren des Wesens helfen könnte. Was nicht unwichtig ist, denn jeder Planet, den der Surfer bisher besuchte, wurde wenige Tage später leblos zurückgelassen. Leider ist es ja bekanntes Popkulturwissen, dass der Surfer widerwillig im Dienste der weltenverschlingenden Wesenheit Galactus steht, insofern ist auch der einzige Twist bezüglich des Silver Surfers auch keiner.

Neben den Fantastic Four heuert das Militär auch noch einen alten Bekannten an: Victor Von Doom alias Dr. Doom (Julian McMahon). Der hat die Geschehnisse des ersten Teils überlebt, hilft bei der Suche nach dem Surfer, aber hat eine ganz eigene Agenda…
Immerhin: In ihrer konsequenten Inszenierung des Superheldenfilms als Klamaukkomödie besitzen die „Fantastic Four“-Filme schon ein Alleinstellungsmerkmal. Doof nur, dass die Andersartigkeit nicht zum Guten ist: Flachwitze wie der Verlust der Kontrolle über die eigenen Fähigkeiten, der Sue nackt in der Öffentlichkeit stehen lässt, sägen eher an des Zuschauers Nerven als wirklich amüsant zu sein, zumal Tim Story und seine Drehbuchautoren ohne jedes Gespür für komödiantisches Timing schreiben und inszenieren.

Ähnlich schlecht sieht es bei den Plotqualitäten aus, denn „Fantastic Four“ ist spannungs- wie überraschungsfrei runtergeschrieben und in Szene gesetzt, verläuft auf vollkommen erwartbaren Bahnen bis zum Happy End, bei dem sowohl Galactus als auch Dr. Doom in ihre Schranken verwiesen werden. Um Geschlossenheit und Nachvollziehbarkeit scheren sich die Macher dabei nicht: Die Frage, wie Dr. Doom überlebt hat, wird sogar explizit von einer Figur des Films gestellt, aber um die Antwort drücken sich sowohl Dr. Doom als auch das Drehbuch.
Wenig aufregend fällt auch die Action des Films aus, die mit der (im Trailer fast vollständig verbratenen) Verfolgungsjagd von Johnny und dem Silver Surfer sowie der Raketenattacke auf den Surfer immerhin zwei brauchbare Spektakelszenen bietet, die immerhin kurzfristig das langweilige Geschehen auflockern. Der Rest vom Fest ist maues CGI-Gemurkse, vor allem im total vermasselten Showdown, zumal mancher der Actionmomente künstlich herbeigeführt werden muss, etwa wenn die Anwesenheit des Surfers einen Helikopter zum Absturz bringt, der beinahe auf die Hochzeitsgesellschaft knallt.

Auf den Mainplot verschwendet „Fantastic Four 2“ wenig Zeit oder Sorgfalt, stattdessen gibt es jede Menge Füllszenen wie einen (natürlich verfänglich endenden) Junggesellenabschied, bei dem Mr. Fantastic seine Dehnfähigkeiten und damit die oft suboptimale Effekte des Films vorführen darf. Dass sich das flachbrüstige Filmchen dann zwischendurch noch an philosophischen Themen versucht, etwa der Zwangsaufgabe des eigentlich pazifistischen Surfers zur Rettung seiner eigenen Welt, gibt „Fantastic Four 2“ nicht die erhoffte Tiefe, sondern wirkt inmitten des ganzen Geblödels nur noch besonders unbeholfen.
In Sachen Besetzung hat sich wenig getan: Chris Evans und Michael Chiklis sammeln Sympathiepunkte, gerade im launigen Zusammenspiel miteinander, werben aber vom Drehbuch weitestgehend alleine gelassen. Ansonsten beweist Ioan Gruffudd seine Farblosigkeit als Teamleader der Heldentruppe, Jessica Alba erweist sich erneut als mäßig talentiert und Julian McMahon kommt als schurkiger Dr. Doom nie im Film an, wirkt nie diabolisch, zumal er auch oft unter einer Maske verborgen wird. Von den Neuzugängen ist allenfalls Andre Braugher als General erwähnenswert, der aber auch kaum Raum vom Film bekommt.

„Fantastic Four 2“ muss nicht mehr die Origin-Story abhaken wie der Vorgänger, hat aber genauso wenig zu erzählen bei ähnlich wenig Tiefe, während flacher Klamauk und schwache CGI-Effekte hier Trumpf sind. Zwei annehmbare Actionszenen sowie die Mitwirkung von Chris Evans und Michael Chiklis holen hier noch ein wenig die Kohlen aus dem Feuer. Ob das Trauerspiel nun besser oder schlechte als der erste Teil ist, ist schwer zu sagen – letztendlich ist es doch nur der Vergleich von Not und Elend.

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