Die "Fantastic Four" gehen in die zweite Runde.
Als Reed Richards (Ioan Gruffudd) und Susan Storm (Jessica Alba) heiraten wollen, taucht über New York der Silver Surfer auf; ein außerirdisches Wesen, das von seinem Herrn Galactus geschickt wurde. Der Silver Surfer soll die Erde erkunden, damit Galactus sie anschließend verschlingen kann ...
Zwei Jahre nach ihrer Entstehungsgeschichte sind die vier Helden, deren Universum von Bernd Eichinger und Tim Story ins Leben gerufen wurden, immer noch genauso sympathisch wie damals.
Der Fortsetzung gelingt es, den einzelnen Figuren mehr Tiefe zu verleihen. Sogar Doctor Doom (Julian McMahon), der keineswegs besiegt wurde, darf sich dank des besser ausgearbeiteten Charakters viel hinterlistiger entfalten - und das bei weniger Screentime als im Erstling von 2005.
Der Film selbst verändert natürlich einige Dinge an der Comic-Vorlage aus dem Hause Marvel. Allein Galactus ist kein Riese mehr, sondern eine Art Energiefeld bzw. gigantische Wolke. Ob sich die Fans der "Fantastic Four" an solchen Neuerungen stören, wird sich zeigen. Jedenfalls hat diese 130 Millionen Dollar teuere Produktion, die ihre Kosten übrigens längst eingespielt hat, einen großen Vorteil gegenüber der starken Blockbuster-Konkurrenz dieses Sommers. Sie hat Herz und Seele und ist keine auf Größenwahn getrimmte Materialschlacht, die sich lediglich um die Zurschaustellung von Spezialeffekten schert.
Damit wäre ich schon beim etwas leidigen Thema; den Effekten.
Schon die erste Verfilmung glänzte nicht unbedingt mit den perfektesten Tricks. Insofern ist es eigentlich schade, dass der Nachfolger es auch nicht schafft, in dieser Beziehung absolut überzeugend zu sein. Die CGI, welche mich mindestens seit Emmerichs "Godzilla" in keinem Film mehr vom Hocker gehauen haben, sind von unterschiedlicher Qualität. Eine rasante Verfolgungsjagd zwischen der Menschlichen Fackel und dem Silver Surfer zählt zweilfelsohne zu den besseren Tricks. Die Animation des außerirdischen Wesens, das im Verlaufe der Handlung mit seinem Gewissen kämpft, stellt das tricktechnische Highlight dar und war sicherlich ein ausschlaggebender Kostenfaktor.
Die Helden sind trotz Superkräfte zu jeder Zeit durch und durch menschlich. Und der Film ist im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch. Zwar muss man auch bei "Rise of the Silver Surfer" mit kleinen Schwächen leben, doch die flotte und humorvolle Inszenierung tröstet sogar über den einen oder anderen CGI-Patzer hinweg. Teil 3 kann also kommen! 8/10 Punkten.