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Nachdem einer ihrer Söhne von einem weißen Hai attackiert und getötet wird, zieht Ellen, Witwe von Polizeichef Brody, vorübergehend zu ihrem zweiten Sohn auf die Bahamas. Doch obwohl diese Gewässer eigentlich viel zu warm für weiße Haie sind, taucht auch hier bald eine Bestie auf, die Badegäste und Taucher dezimiert und scheinbar nur ein Ziel kennt: Die letzten Mitglieder der Familie Brody auszulöschen.

An Fortsetzungen ist oft das Schwierigste, ihnen interessante Storys zu verleihen, die noch nicht vom Vorgänger bekannt sind. Auf der Suche nach solchen geraten Drehbuchschreiber schon mal auf seltsame Wege der Fantasie. Aber die Idee, einem weißen Hai persönliche Rachegelüste an der Familie anzudichten, die seine Artgenossen gemordet hat, ist wirklich so lächerlich, dass es jeder Beschreibung spottet. Knapp 13 Jahre, nachdem Steven Spielberg mit seinem Hai-Schocker einen Kultstreifen des Tierhorrorkinos inszenierte, ist mit dieser letzten und schlechtesten Fortsetzung endlich der Tiefpunkt der Reihe erreicht.

Die Schauspieler geben sich redlich Mühe, auch wenn sie ihre dümmlichen und realitätsfernen Dialoge hin und wieder sehr hölzern rezitieren. Doch in einem Billigfilmchen, das es einzig auf Sensation abgesehen hat, bleibt eben nicht viel Raum für schauspielerisches Talent. Dass das Haimodell diesmal ein plumpes, dickes Ding ist, das träge durchs Wasser treibt und zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckt, wirklich gefährlich werden zu können, ist schon schlimm genug. Aber das Hauptproblem ist ein ganz anderes: Der Film ist schlicht und ergreifend langweilig. In der ersten Stunde geschieht im Grunde überhaupt nichts. Die Trauerarbeit der Familie wird mit klischeehaften und kitschigen Dialogen abgearbeitet, um dann wieder Platz für Sonne und vermeintlich originelle Sprüche zu machen. Und die Szenen der Haiattacken werden entweder als kaum nachvollziehbare Folge von kurzen Schnitten, die nichts erkennen lassen, dargestellt oder - noch schlimmer - vollziehen sich in melodramatischen Zeitlupen. Wie sich ein Charakterdarsteller wie Michael Caine in diesen Schund verirren konnte, bleibt fraglich.

Zugegebenermaßen gibt es zwei oder drei gelungene Kameraeinstellungen - wenn man zum Beispiel aus der Sicht eines vorbei fliegenden Flugzeugs sieht, wie der Hai auf ein Boot springt. Doch das völlig unlogische Finale verdirbt auch diese kurzen Augenblicke wieder. Letztlich hat das hier also nichts mehr mit dem grandiosen Original zu tun und es ist gut, dass hiermit endgültig Schluss ist.

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