Walker und Col sind ein glückliches Ehepaar und leben in einem wunderschönen, sehr elitären Stadtteil. Man versteht sich sehr gut mit den Nachbarn und es fehlt Ihnen an nichts. Doch eines Tages ist es vorbei mit der Ruhe, und neben Cols kleinem Wäldchen wird ein neues Haus gebaut, das man fast als Palast bezeichnen kann. Doch der Krach ist noch das harmloseste, was den Eheleuten bevorsteht. Nach Fertigstellung des Hauses passieren in dieser Villa zunehmend seltsame Dinge, und die Menschen, die darin leben, scheinen sich mit zunehmender Dauer stets zu verändern - in einem Falle kommt es gar zu einem Mordversuch. Als sich auch bei der nächsten Familie schwere Schicksalsschläge ereignen, glaubt Col, dass das Haus an diesen Vorfällen Schuld ist - eine gewagte Theorie, die ihr natürlich niemand abnimmt. Dann zieht wieder eine Familie ein, diesmal mit einem kleinen Kind, und Col ist fest entschlossen, dieses zu beschützen, doch ist sie dazu überhaupt in der Lage? Zumal sich auch ihr Charakter zu verändern scheint, wenn sie das Haus betritt.
Häuser, die Menschen verändern, sind nun auch nicht mehr der neuste Bringer. Schon in Amityville Horror, der mittlerweile fast dreißig Jahre auf dem Buckel hat, konnten wir das bewundern. Doch die hier auftretenden Veränderungen und auch Wendungen sind sehr oft überraschend und auch vollkommen anders gelagert, als die im oben angesprochenen Horror-Klassiker.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich dann deutlich zu viel spoilern würde, was ich jetzt aber doch (aber nur in kleinem Maß) tue. In diesem Film gibt es eine sensationelle Einstellung, die ein Fernsehbild mit gleichzeitigem Abfallen von Rosenblüten beinhaltet. Allein diese Szene ist es schon wert sich den Film anzusehen.
Aber auch ansonsten gibt es (fast) nur Gutes zu berichten. Es ist unglaublich, dass es sich bei „House Next Door" um einen Fernsehfilm handelt, denn Regisseur Woolnough tobt sich hier sensationell an optischen Spielereien aus. Dazu kommt eine durchgehend brillante Kameraführung, die den grandiosen Look noch verstärkt.
Auch die Schauspieler wissen durch die Bank zu überzeugen, allen voran Lara Flynn Boyle, die anscheinend ein Medikament nimmt, welches das Altern aufhält, denn sie sieht noch wirklich genauso aus wie vor fünfzehn Jahren. Ihre Figur ist zudem recht facettenreich angelegt, was sie aber problemlos meistert. Auch Mark-Paul Gosselaar als ehrgeiziger junger Architekt spielt seine Rolle(n) glaubwürdig.
Wenn man die Schauspieler und die Optik außer Acht lässt, muss man natürlich schon schlucken, dass es sich hierbei um etwas Übernatürliches und eigentlich auch Unsinniges handelt. Jedoch ist die Auflösung des Ganzen dann doch anders als zunächst erwartet. Als kleines Gimmick gibt es am Ende noch einen wirklich witzigen Schlusseinfall.
Freunde des Mysterythrillers können hier absolut bedenkenlos zugreifen. Der Film besticht durch eine gnadenlos gute Optik und gute Schauspieler. Unglaublich, dass der Regisseur vorher solche filmischen Katastrophen wie die beiden „Universal Soldier"-Sequels verbrochen hat. Für „House Next Door" ist er jedenfalls (zumindest von mir) von diesen Sünden vollkommen rehabilitiert.