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28 Weeks later

2002 hauchte der Brite Danny Boyle dem Zombie-Genre mit „28 Days later" neues Leben ein. Aufgrund des kommerziellen Erfolges war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Sequel folgen sollte. Allerdings konnte Boyle nicht mehr den Regieposten übernehmen, da er mit seinem Science Fiction Projekt „Sunshine" beschäftigt war. Als Ersatz holte man sich das Regietalent Juan Carlos Fresnadillo, der seine Sache sehr gut macht und dem Zuschauer einen knallharten Horrorfilm serviert.

Don versteckt sich mit seiner Frau Alice und einigen anderen Überlebenden vor den Infizierten. Doch als sie plötzlich angegriffen werden, gelingt nur Don die Flucht vor den blutrünstigen Infizierten. 28 Wochen später ist der Virus ausgerottet. Das US Militär, das mittlerweile die Kontrolle über London übernommen hat, beginnt die Stadt mit Zivilisten zu bevölkern. Unter ihnen sind auch Dons Kinder Andy und Tammy. Den beiden gelingt es, trotz strenger Kontrolle, aus dem Sicherheitsgebiet zu ihrem Elternhaus zu gelangen. Dort finden sie ihre totgeglaubte Mutter. Trotz Virusinfektion bricht die Krankheit bei ihr nicht aus. Sie wird in Quarantäne verfrachtet, wo es zu einem folgenschweren Zwischenfall kommt. Das Virus wird freigesezt und die Kinder müssen versuchen vor den Infizierten zu fliehen und die Stadt zu verlassen.

Normalerweise haften Sequels von Horrorfilmen kein sonderbar guter Ruf an. Zu groß war die Enttäuschung wie z. B. bei "The Ring 2" oder "The Hills have Eyes 2". Doch hier sind die Befürchtungen haltlos. "28 Weeks later" überzeugt vollends. Die Atmosphäre des verlassen London, die Kamerafahrten über die einsame, ruhige Stadt sind immer noch eine Klasse für sich und erzeugen ein richtiges Endzeitfeeling, dass sich nicht vor dem ersten Teil verstecken braucht. Hinzu kommt ein klasse Soundtrack, der die gesehenen Bilder toll unterstütz und den Zuschauer vollends in seinen Bann zieht.

Natürlich gewinnt die Story keinen Orginalitätspreis, aber das braucht sie auch nicht. Das Tempo wird von Minute zu Minute gesteigert und Langeweile oder Leerlauf kommt nicht auf. Fresnadillo's Inszenierung passt sich erfreulicherweise der neuen Horrorfilmwelle an. Wie auch Alexandre Aja (The Hills have Eyes) wird Gewalt explizit dargestellt. Der Blut- und Goregehalt ist viel höher als im Original, die Hubschrauberszene, in der die Zombies von den Rotorenblättern zerteilt werden, steht hierfür als bestes Beispiel. Einziger Negativaspekt ist, dass viel mit der Handkamera gearbeitet wurde, was es teilweise etwas unübersichtlich macht.

Fazit:

Fresnadillo liefert einen gnadenlosen Endzeitschocker ab, der atmosphärisch sowie inszenatorisch absolut überzeugt und sich nicht vor dem Original zu verstecken braucht. Für Horrorfans ein Must See.

8,5/10

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