Review

Beim Vorgänger „28 Days Later“ schieden sich ja ordentlich die Geister. Ich war einer jener, welche davon wirklich begeistert waren. Umso größer natürlich die Vorfreude und höher die Erwartungshaltung auf diese Fortsetzung, wobei ich sicherlich kein Fan von ewigen Fortsetzungen bin. Um es mal so auszudrücken: Ich wurde von „28 Weeks Later“ nicht enttäuscht.

Der Streifen beginnt sehr ruhig, liefert aber bereits in der Anfangssequenz mit eine der stärksten Szenen des ganzen Filmes und auch um ehrlich zu sein eine der besten überhaupt - vielleicht auch das größte "Problem" des Filmes, denn diese Sequenz ist schon fast nicht mehr zu toppen, gleich gar nicht in den Mauern von London. Die Verfolgungssequenz mit der dazugehörigen und absolut treffenden Musik erzeugt bei mir ein wahres Gänsehaut – Feeling. Der weitere Verlauf ist irgendwie ein klein wenig zu stark geprägt von Ups and Downs – so machte es zumindest auf mich den Eindruck. Zwar ist alles in allem ein einzige Hetzjagd, wirkt aber leider nicht mehr ganz so unheimlich wie gleich zu Beginn. Punkten kann der Film, wie auch sein Vorgänger, auf jeden Fall durch einen absolut starken Soundtrack, welcher manche Szenen erst zu dem macht was sie sind – nämlich durchaus erschreckend und auch leicht beängstigend. Das total ausgestorbene London macht sich dabei recht gut, kommt aber leider nicht so ganz an Teil 1 ran.

Was die Darsteller und deren Handlungsweisen, wofür Sie ja nun mal nichts können, betrifft, so hätte man da in meinen Augen wesentlich mehr rausholen können. Alleine Verhaltensweisen wie z.B. mit einem Nachsichtgerät hinter den beiden Kids herzulaufen und Sie ständig vor der Flinte zu haben, sind kein Versehen, sondern einfach nur dämlich. Und irgendwie ist es ohnehin von vorneherein klar, dass wohl kaum allzu viele, wenn überhaupt, dass Tageslicht wieder erblicken werden. Jedoch ist die Art und Weise des Ablebens in fast allen Fällen zu abrupt und total vorhersehbar – ebenso wie leider auch das Finale und der Gedanke den wohl jeder Betrachter beim letzten Bild in Bezug auf Fortsetzungen gehabt haben dürfte.

Die Kameraführung ist sehr gut, liegt jedoch wiederum nah an der Grenze was zu schnelle Cuts betrifft. Und in Verbindung mit dem starken Sound geht es zum Teil ordentlich drunter und drüber, wobei man schon mal leicht den Überblick verlieren kann. Mal richtig spaßig ist ja die Hubschrauber – Szene in Funktion eines Zombie – Rasenmähers – wirklich stark gemacht. Der Film geizt im allgemeinen nicht an Blut und Gewalt.

Im Endeffekt ergibt sich dabei mit „28 Weeks Later“ ein äußerst Temporeicher, aufgrund seiner Kameraführung jedoch schwierig zu betrachtender Film, welcher jedoch nicht an Blut und Gewalt spart. Die wirklich starke und mehr als passende Musik gleicht die im wahrsten Sinne etwas leblosen Charaktere ohne richtige Hauptfigur wieder aus. Inhaltlich in etwas so leer wie ne Zombie-Rübe konnte mich „28 Weeks Later“ jedoch sehr gut unterhalten, auch wenn er nicht ganz an seien Vorgänger heranreichen kann. Dafür mit einer der meiner Meinung nach besten Anfangssequenzen überhaupt – dieses Level konnte natürlich nie und nimmer auf den ganzen Film übertragen werden.Jedoch auf jeden Fall Sehenswert!

Details
Ähnliche Filme