Review

Materialschlacht wie es nur Michael Bay kann

Nichts, absolut gar nichts verführt mich ins Kino zu gehen und den neuen "Transformers - The Last Knight", den mittlerweilen fünften Teil der vor allem international erfolgreichen Reihe anzugucken. Wenn es unbedingt sein muss, dann vielleicht irgendwann gratis gestreamt oder als Demodisc in 4K oder Ähnlichem. Doch wie konnte es so weit kommen? Wie konnte die Reihe so weit kommen? So absacken? Nachdem Teil 2 schon glänzender Megaschrott war? Meines Erachtens allein durch diesen ersten Teil, der ein verdammt unterhaltsamer Blockbuster war und ist. Das Original ist und bleibt der einzig wahre Live-Action-Transformers. Selbst wenn er von einem gehaltvollen Film oder dem animerten 1986er-Transformers noch Welten entfernt ist. Das Kind im Manne wird hier vollkommen bedient und viele sind eben mit diesem lauten Krawall-Spektakel aufgewachsen. Umso jünger, umso besser findet man den Film. Kein Film, der mit einem wächst. Ich kenne keinen, dessen Wertung für ihn im Laufe der Jahre gestiegen ist. Selbst wenn die Sequels die Messlatte immer krasser einrissen (ok, Teil 3 war noch aushaltbar in Teilen)... "Transformers" (2007) hat Blechschäden, seine Nachfolgemodelle aber waren Totalschäden und oft nahe einer Schande. Es ging nur noch ums Kohle schäffeln. Hier war das noch nettes Zubrot und Hoffnung.

Worum geht's? Fragt das echt noch einer? Riesige Roboter die sich in Autos verwandeln können und die Welt gegen böse riesige Roboter verteidigen - das war damals schon so und änderte sind in den 10 darauffolgenden Jahren nicht mehr. Die Optik & Effekte waren damals wegweisend, sind das Einzige was sich einigermaßen gehalten hat, und Shia LaBeouf war noch nicht auf ganzer Linie nervig und auf seinem Trip. Megan Fox ist ein weiteres Markenzeichen des Films und verkörpert ihn, wie kaum etwas Anderes: super heiß, super scharf, super geil - aber nur von außen. Talent ist hier rar gesät, von Anspruch oder Inhalt ganz zu schweigen. Solides Entertainment, mehr nicht. Und das macht der Film gut. Denn hier wurde die Balance zwischen Slapstick und Actionbombast noch gehalten, man zitterte noch etwas um Figuren und auch Roboter. Vor allem im spektakulären Finale. In allen Nachfolgern spielte das Herz nicht mit, machte es dem Gehirn nach und schaltete nach 10 Minuten auf Durchzug. In Teil 1 gehen Spaß und Emotionen noch am ehesten Hand in Hand. Das zeigt der Vergleich mit den hohlen Fortsetzungen, die das Hirn-aus-Rad zu weit drehten, umso deutlicher. Und ich mag den Linkin' Park-Titeltrack. Immerhin. Immer noch.

Fazit: der mit Abstand beste Teil der hoffentlich langsam sterbenden Reihe - das heißt nicht allzu viel, doch mir macht der erste "Transformers" noch immer eine Menge Fun. Kopf aus, Autobots an. Ungefährliche Geldverbrennung. Alles was danach kam in der Reihe, hatte kaum noch Positives.

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